Nachdem das Dornröschen vom Rost befreit worden ist, laufen jetzt planmäßig die Vorbereitungen für die Biege- und Torsionsmessungen. Verantwortlich dafür ist Tim Rychlik. Noch einmal zur Erinnerung – den Hintergrund des Vorgehens hatte er uns bereits bei seiner Bewerbung für das Projekt geschildert:
„Das Ziel dabei ist, die B-Säule zugunsten eines neuen Türkonzeptes entfallen zu lassen. Um die Stabilität der Fahrgastzelle ohne B-Säule sicherstellen zu können, muss die Karosserie in diesem Bereich verstärkt werden. Dazu werde ich die Karosserie einscannen und eine FEM-Analyse durchführen. Das Endergebnis ist dann ein Konzept zur Verstärkung der Karosserie.“
Und so wurde beim Einscannen vorgegangen – beschrieben von Prof. B.:
Mit Hilfe des FARO-Arms, eines institutseigenen Messgeräts, wird die Karosserie optisch vermessen und somit digitalisiert. Das Messgerät besitzt einen Laser-Aufsatz, mit dem die Karosserie abgescannt wird. Die Position des Laser-Scanners wird über die Längen und Winkel des Arms ermittelt (Vektorrechnung!). Die Auswertung erfolgt mittels Laptop und der Software „Cam 2 Measure“. Auf dem folgenden Bild ist der FARO-Arm mit der linken Seite des Dornröschens zu sehen.
Nach der Demontage der hinteren Tür wurde der FARO-Arm so platziert, dass ein möglichst großer Bereich des Fahrzeugs eingescannt werden kann. In der abgebildeten Position können folgende Teile erfasst werden:
- A-, B- und C-Säule
- Dachholm
- Längsträger
- Hinteres Radhaus
- Vorderer Teil der Seitenwand
- Teile des Innenraums
Der Übersicht halber sind die entsprechenden Bereiche in der folgenden Abbildung rot umrandet.
Das Ergebnis der ersten Stunden sieht wie folgt aus:
Das Verfahren erfasst zuverlässig alle Details des Fahrzeugs wie die nächsten Bilder der B- und C-Säule zeigen.
Weitere Eindrücke folgen, sobald alle benötigten Karosseriebereiche eingescannt sind, denn dann folgt die Weiterverarbeitung mittels CAD und FEM.