Evaluation

Ziel der Evaluation war es, einen Einblick zu gewinnen, welche (positiven) Effekte die Tagung auf die Teilnehmer*innen im Verhältnis zur Thematik Flucht und Migration an deutschen Schulen hatte. Nicht alle Teilnehmer*innen der Tagung nahmen an der Evaluation teil (81 von 190 Personen). Die Umfrageergebnisse geben deshalb einen bestimmten Ausschnitt aus den Eindrücken der Teilnehmer*innen.

Zunächst stellt sich hier die Frage, ‚wer‘ überhaupt zu den Teilnehmer*innen zählte. Die große Mehrheit waren mit über 93 % Schulsozialarbeiter*innen. Dieser Befund verweist auf die hohe praktische Relevanz der Themen Flucht und Migration im Schulkontext. Insbesondere an Grundschulen spielt das Thema der Tagung eine scheinbar große Rolle.

Der überwiegende Teil der Teilnehmer*innen (92%) sah seine inhaltlichen Erwartungen erfüllt (siehe Abb. 2). Weiter äußerten sich die Teilnehmer*innen in den freien Feldern der Evaluation, dass sie sich zu den Themen Flucht und Migration sensibilisiert sehen, neue Perspektiven und ein besseres Verständnis gewonnen haben. Des Weiteren gaben teilnehmende Schulsozialarbeiter*innen an, dass sie sich hinsichtlich ihrer Arbeit bestätigt und motiviert fühlen. Zugleich wurde kritisch festgestellt, dass es an notwendigem Personal in ihren Schulen fehlt. Ferner wurden Impulse für die eigene praktische Arbeit mitgenommen, z.B. mehr auf Schüler*innen im Unterricht einzugehen, Eltern mit einzubeziehen oder Mehrsprachigkeit im Unterricht positiv als Bereicherung zu thematisieren. Auch aus dem Hochschulkontext kommende Personen verwiesen auf eine Erweiterung ihres Forscher*innen-Blicks. Einigen Teilnehmer*innen wurde durch die Fachtagung deutlich, wie wichtig ein Austausch und der Zugang zu professionellen Informationen zur Thematik ist.

Abb. 2

„Ich fühle mich sensibilisiert.“

„Ich denke ich nehme verschiedene Aspekte mit. Zum einen die Relevanz der Schulsozialarbeit, aber auch die Wichtigkeit von Austausch und Professionalität.“

„Die Dinge, an denen ich etwas in die richtige Richtung bewegen kann, versuche ich anzusprechen und zu verbessern. Ich suche mir Verbündete und drehe an kleinen Schräubchen weiter, um insbesondere für geflüchtete Kinder die Schule als „sicheren Ort“ wahrnehmbar zu machen. Empathie und Solidarität, Standhaftigkeit sowie politische Gremienarbeit sind wichtiger denn je.“

Im Zusammenhang mit den in vielerlei Hinsicht genannten positiven Erfahrungen wurden mehrere Aspekte der Fachtagung von den Teilnehmer*innen als förderlich beschrieben:

– Praxisbezug – „interessante Verknüpfung von Theorie mit Empirie“

– „Qualität der Vorträge“

– Themenvielfalt / unterschiedliche Perspektiven

– Ein „Blick über den Tellerrand“; insbesondere das Kennenlernen französischer und dänischer Ansätze im Umgang mit mehrsprachigen Schüler*innen mit Fluchterfahrung eröffnete neue Einblicke

– Die Posterpräsentationen der studentischen Projekte

– Die „sehr gute Struktur und Organisation“

– Eine „sehr freundliche, wertschätzende und offene Atmosphäre“

– Der gegenseitige (bundesweite) Austausch

Den Posterpräsentationen der Studierenden hätte, der Evaluation zufolge, noch mehr Zeit gewidmet werden können. Außerdem wäre mehr Zeit zum Austausch in den Breakouträumen und ein stärkerer Dialog mit den Referent*innen wünschenswert gewesen.  Die Veränderungsvorschläge zeigen, dass der (professionelle) Austausch der Fachtagung insgesamt als sehr wertschätzend wahrgenommen wurde und dass dieser noch intensiviert werden könnte.

Ausgewählte Zitate:

„Mir hat der vielseitige Austausch besonders gut gefallen, wodurch ich sowohl mit anderen Studierenden reden konnte, als auch mit Professionellen aus der Praxis und das bundesweit.“

„Die unterschiedlichen Themen und die neu gesammelten Eindrücke“

91% der Teilnehmer*innen gaben an, wieder an einer solchen oder ähnlichen Tagung teilzunehmen (Abb. 3). Dies spiegelt insgesamt die positiven Erfahrungen der Teilnehmer*innen mit der Fachtagung wider, die zugleich zu einem verschärften Bewusstsein gegenüber der Themen Flucht und Migration und zu einer erhöhten Motivation hinsichtlich des eigenen Engagements für geflüchtete Kinder und Jugendliche an Schulen, beigetragen haben.

Abb. 3