Projektbeschreibung

Das Modellprojekt DisAM verfolgt das Ziel, fördernde und hemmende strukturelle Faktoren an der Schnittstelle zwischen Werkstätten für behinderte Menschen und dem ersten Arbeitsmarkt zu erforschen.

Im Rahmen des Vorhabens wird ein bundesweit übertragbares Strategiekonzept mit Leitlinien und Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsmarktintegration durch digitale Bildungsmaßnahmen in Werkstätten für behinderte Menschen erstellt.

Im Ergebnis sollen praxisorientierte Handlungsoptionen und Best-Practice-Modelle lokalisiert werden, um die Übergänge von Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt mithilfe digitaler Bildung zu verbessern.

Folgende Fragestellungen sind von Bedeutung und werden im Verlauf des Forschungsvorhabens konkretisiert:

  • Welche digitalen Kompetenzen und Medienerfahrungen haben Menschen mit Schwerbehinderung, um digitale Bildungsangebote zur selbstbestimmten Arbeitsmarktqualifikation zu nutzen?
  • Welche digitalen Kompetenzen und Medienerfahrungen haben Fachkräfte in Werkstätten für behinderte Menschen zur Unterstützung schwerbehinderter Menschen bei der selbstbestimmten Arbeitsmarktqualifikation?
  • Welche Konzepte und Abläufe bestehen in den Werkstätten zum Ausbau von Digitalkompetenzen von Fachkräften und schwerbehinderten Menschen?
  • Welche Schnittstellen und Zugriffsmöglichkeiten bestehen zwischen Werkstätten für behinderte Menschen und Arbeitgebenden des allgemeinen Arbeitsmarkts?
  • Welche digitalen Bildungsangebote unterstützen Menschen mit Schwerbehinderung bei der selbstbestimmten Arbeitsmarktqualifikation?

Vor diesem Hintergrund werden im Praxisteil des DisAM-Modellprojekts bereits existierende digitale Lern-Anwendungen durch die Zielgruppe getestet und evaluiert. Im Hybridlabor geht es außerdem um den Themenbereich Digitale Kompetenzen. Fachkräfte und Menschen mit Behinderung erarbeiten gemeinsam ihren digitalen Kompetenzrahmen und entwickeln koproduktiv ein interaktives Bildungsangebot zu „Digitalen Kompetenzen am Arbeitsplatz“. Diese Lerneinheit wird Teil eines exemplarischen Qualifizierungsmoduls und zum Projektende bereitgestellt.

Der Inklusionsgedanke des Forschungsprojekts manifestiert sich durch die Berücksichtigung folgender Artikel der UN-Behindertenrechtskonvention: Das Projekt unterstützt neben der Umsetzung des Artikels 9 „Zugänglichkeit“, auch die Umsetzung des Artikel 24 „Bildung“, indem es Menschen mit Behinderung ermöglicht, an (digitalen) Bildungsprozessen teilzuhaben. Weiterhin dient das Vorhaben der Umsetzung des Artikels 27 „Arbeit und Beschäftigung“ durch die Ermöglichung von Weiterbildungsmaßnahmen mithilfe digitaler Bildungsangebote. Damit unterstützt es den beruflichen (Wieder-)Einstieg und fördert Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.“

Kooperationspartner des DisAM-Modellprojekts ist die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Norddeutschland eG (gdw nord).

Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln des „Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben“ (Ausgleichsabgabe) finanziert.

Die Projektlaufzeit ist von August 2023 bis Februar 2026.

Rehadat-Forschung


Das Vorgänger-Forschungsprojekt diBa zusammengefaßt (Videolänge 3 Min.)