Lehre ist sicherlich ein ernstes Thema. Und das bleibt es auch – selbst wenn man mit Spielen lehrt. Das beweisen Genres wie die serious games und auch unser Escapespiel ist da keine Ausnahme. Nichtsdestotrotz qualifiziert sich etwas wohl schwerlich als Spiel, wenn es keinen Spaß macht.
Das haben wir uns auch bei der Entwicklung zu Herzen genommen. Wir treffen uns seit Beginn des Projekts immer wieder zu Spieleabenden, bei denen wir andere Escapespiele testen und fremde Rätsel knacken. Auch bei unseren Fotoshootings, Tonaufnahmen und Drehs gehen wir locker und mit sehr viel Freude an die Arbeit. Das sollen die Studierenden am Endprodukt sehen und zwischendurch entstehen so auch kleine Zwischenprodukte, die wir als Trailer in die Vorlesung geben. So zum Beispiel dieses kleine Outtakevideo, das unser Team bei den Dreharbeiten zeigt:
Nach unseren ersten Versuchen im Prolog sind wir nun bei der Gestaltung von Akt 1. Storytechnisch befinden wir uns am ersten Tag des Spielcharakters bei seinem/ihrem neuen Arbeitgeber „LowKey Fashion“. Nach dem bestandenen Assessmentcenter hat diese/dieser eine Art Schnitzeljagd vor sich, um Zugang zum neuen Arbeitsplatz zu erhalten und die Räumlichkeiten des Unternehmens kennenzulernen.
Für diesen Akt nutzen wir die H5P-Aktivität „Interaktiver Film“.
Anders als die 3D-Virtual-Tour des Prologs ist der interaktive Film mit vielen anderen H5P-Aktvititäten kompatibel – es ist also möglich unterschiedliche Quizarten und zum Beispiel auch Drag-and-Drop-Aufgaben einzubinden. Letztere haben wir für ein Rätsel genutzt, bei dem die Studierenden ein Regal mit Molekülen befüllen sollen und dabei auf unterschiedliche Regeln achten müssen. Andere Rätsel haben wir als Bilddateien in den Film eingefügt und ihre Lösung über einen einfachen Lückentext abgefragt. Gleich zu Beginn müssen sie aus der folgenden Notiz auf die Raumnummer des Labors von LowKey Fashion schließen.
Der große Vorteil des interaktiven Films ist, dass man mit unterschiedlichen anderen Aktivitäten experimentieren und je nach gegebener Antwort an verschiedene Stellen im Video springen kann. Kommen die Studierenden auf die falsche Lösung, landen sie beim falschen Raum – eine leere Teeküche, in der niemand ist, der ihnen helfen könnte.
Sie starten erneut das Rätsel. Ist ihre neue Lösung immer noch falsch, finden sie eine verschlossene Tür mit einer Notiz, dass auch das nicht das Labor ist. Diese Sequenz wiederholt sich bis sie auf die richtige Lösung kommen. Nur, wenn sie diese und damit das Labor finden, können sie das Video weiterschauen und zu den weiteren Rätseln vorrücken.
Das Schreiben des Drehbuchs und die Filmarbeiten sind aufwändiger als bei der 3D-Virtual-Tour, können aber auch jede Menge Spaß machen. Wir haben dafür eine Go-Pro-Kamera verwendet, damit Studierende alle Ereignisse aus der Ich-Perspektive wahrnehmen. Damit sind sie mitten im Geschehen und können sich mit ihrem Charakter identifizieren. Als kleines Goodie steht ihnen am Ende ein Video mit Outtakes zur Verfügung, das u.a. Szenen wie die folgende beinhaltet: