Lisa berichtet: Norwegische Nächte sind lang und hell

Nun bin ich seit zwei Tagen in Trondheim und kann die ersten Eindrücke noch gar nicht in Worte fassen.
Also fange ich wohl lieber beim Abschiednehmen an. Ich war wirklich überrascht, wie viele sich trotz der Semesterferien die Zeit genommen haben und so verbrachte ich am Sonntag einen tollen Abend mit ca. 25 Freunden.
Am Dienstag fuhr ich mit einer Freundin, die mir beim Koffer schleppen half, nach Hannover und stieg dann in die S-Bahn zum Flughafen. Dort traf ich dann auch meinen Kommilitonen Niklas in Begleitung seiner Familie, der ebenso ein Semester in Trondheim studieren wird.
Der Flug an sich war sehr unkompliziert und überraschend kurz. Nach kurzem Stopp in Kopenhagen, landeten wir bei Sonnenuntergang und klarstem Himmel in Trondheim und hatten somit sofort die Möglichkeit die wunderschöne Landschaft Norwegens zu bestaunen. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte!
Landung in Trondheim

Nach unserer Landung ging es dann mit dem Bus in Richtung unseres Studentenwohnheims. Beim Kauf der Fahrkarte stellte sich allerdings heraus, dass unser Norwegisch noch alles andere als alltagstauglich ist. Aber dafür sind wir ja auch ein halbes Jahr hier. Und ansonsten kommt man überall mit Englisch gut weiter.
Überraschend stellten wir aber fest, dass es trotz der späten Stunde um Mitternacht noch immer hell war. Das hat man zwar schon tausendmal über nördliche Länder wie Norwegen gehört, aber so hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Auch als ich um zwei Uhr nachts nach dem Auspacken meiner Sachen ins Bett ging, war mein Zimmer immer noch so hell beleuchtet, dass ich die Vorhänge zuziehen musste.

Ausblick aus meinem Fenster um zwei Uhr nachts

Mit dem Wohnheim bin ich sehr zufrieden. Es gibt eine ganze Siedlung von Studentenwohnhäusern, in denen jeweils sechs WGs á vier Studenten untergebracht sind. Meine Mitbewohner habe ich noch nicht kennengelernt, aber ich gehe davon aus, dass neben mir noch ein anderes Mädel in meiner WG wohnt. Zumindest haben Frauenduschgel und -shampoo dies angedeutet. Der Rest wird wohl erst anreisen, wenn das Semester offiziell beginnt.
Den ersten Tag verbrachten wir damit, uns erst einmal etwas einzurichten und alle nötigen Dinge zu besorgen. Der erste Trip ging also zu IKEA! Zufälligerweise waren wir in Begleitung von zwei netten Umweltingenieurstudentinnen aus der Schweiz und aus Aachen, die auch an dem Erasmus Sprachkurs teilnehmen werden. Da wir das schöne Wetter genießen wollten, einigten wir uns zu Fuß zu gehen. Dass wir die Tüten und Möbel aber auch wieder zurücktragen mussten, fiel uns natürlich erst auf, als es zu spät war. Aber dank eines „geborgten“ IKEA-Wagens konnten wir alles sicher zurück zum Wohnheim bringen!

Trip to IKEA

Mein Zimmer ist nun jedenfalls schon etwas wohnlich eingerichtet und ich fühle mich bisher sehr wohl. In den nächsten Tagen werde ich mir eine Handykarte sowie ein Fahrrad besorgen um so am Wochenende die Stadt erkunden zu können. Am Montag startet dann schon der Sprachkurs, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Bis bald,
Lisa

Lisa berichtet: Die Umzugskisten sind gepackt

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In nicht einmal mehr 5 Tagen ist es soweit: Ich gehe für fünf Monate nach Norwegen!
Im Folgenden möchte ich Euch zunächst die großen W-Fragen (Wer? Wohin? Warum?) beantworten.

Wer?
Ich bin Lisa, studiere im 6. Semester Bio- und Umwelttechnik an der Fakultät Versorgungstechnik und habe mein Studium an der Ostfalia im September 2010 begonnen.
Nach meinem Abitur im Jahr 2009, entschied ich mich für ein Jahr in die USA als Au Pair zu gehen, um Auslandserfahrungen zu sammeln, mein Englisch zu verbessern und vor allem – wie viele in dem Alter- um meine größte Frage zu der Zeit herauszuzögern: Was kommt danach?
Ein Studium stand für mich eigentlich schon immer ganz oben auf der Liste, nur die Frage des Studienganges und der Uni/Hochschule war für mich sehr lange unklar.
Der Entscheidung fiel dann letzten Endes auf die Ostfalia und den Studiengang Bio- und Umwelttechnik, was ich bis heute für meine bisher beste getroffene Entscheidung halte.

Wohin?
Schon zu Beginn meines Studiums erfuhr ich, dass die Ostfalia viele Partneruniversitäten auf der ganzen Welt hat und vor allem mein Studiengang viel Unterstützung bietet, wenn man ein Auslandssemester- oder Praktikum absolvieren möchte.
Daher spielte ich schon früh mit dem Gedanken, einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen. Meine Entscheidung fiel dann letztendlich auf ein Auslandssemester in Norwegen, insbesondere an der Partnerhochschule HiST, Sør-Trøndelag University College in Trondheim.

Warum?
Gründe für meine Entscheidung gibt es viele. Zum Einen möchte ich mehr Auslandserfahrung sammeln, da ich in den letzten Jahren gemerkt habe, wie viel Freude es mir bereitet, zu reisen, andere Länder und Kulturen kennenzulernen und vor allem mit den verschiedensten Menschen zusammenzuarbeiten. Zudem möchte ich neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache erlernen (von Latein und Französisch aus Schulzeiten ist leider nicht allzu viel hängen geblieben:)). Daher fiel meine Wahl u.a. auch auf die HIST, da die meisten Vorlesungen dort nur auf Norwegisch und nicht auf Englisch angeboten werden.
Außerdem denke ich, dass es verhältnismäßig einfach ist, in meinem Alter einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen, da man noch keine größeren Verpflichtungen wie eigene Familie, Kinder und Haus hat. Daher möchte ich gerne noch während meines Studiums diese Chance nutzen.
Des Weiteren sehe ich einen großen Vorteil darin, dass ich an der HIST Vorlesungen besuchen kann, die an der Ostfalia nicht angeboten werden.
Und zu guter Letzt macht sich ein solches Auslandssemester natürlich auch gut auf dem Lebenslauf ;).

Studieren in Norwegen

Lisa, 23 Jahre, studiert Bio- und Umwelttechnik an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Campus Wolfenbüttel. Sie ist die erste in ihrer Familie, die den Schritt an eine Hochschule gewagt und ein Studium aufgenommen hat. In diesem Sommer wird Lisas Welt noch ein Stück größer, denn sie verbringt ein Semester an der HiST, Sør-Trøndelag University College in Trondheim, Norwegen.

Auf diesem Blog wird Lisa regelmäßig über ihre Erlebnisse in Norwegen berichten und vielleicht mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen:

–          Ernähren sich Norweger wirklich nur von Fisch?

–          Ist es in Norwegen immer kalt und regnerisch?

–          Ist das Leben in Norwegen unbezahlbar?

Hier schon einmal ein kleiner Einblick in Lisas Welt an der Ostfalia: