Wir sagen „Tschüss“ und lesen uns 2014 wieder

Heute gibt es ausnahmsweise keinen Bericht von Lisa. Lisa ist damit beschäftigt, ihre Sachen zu packen und sich auf die Heimreise vorzubereiten. Zuvor nimmt sie Abschied von Norwegen und ihren neugewonnenen Freunden.

Wir nutzen die Gelegenheit, uns bei allen Leserinnen und Lesern von Lisas Blog zu bedanken. Wir wünschen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr!

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Im neuen Jahr ist Lisa wieder da und wird noch einmal ausführlich berichten. Also, seien Sie gespannt!

Lisa berichtet: Weihnachten in Norwegen

Nun bin ich schon bei meinem vorletzten Blog hier in Norwegen angekommen und hab es nicht einmal realisiert. Die Prüfungsphase raubt mir die letzte Energie, aber bald hab ich es ja geschafft! 🙂

Am Montag habe ich bereits meine erste Klausur geschrieben, was hier in einem ganz anderen Rahmen als an der Ostfalia stattfindet. Obwohl wir nur 15 Studierende in meinem Semester sind, müssen wir trotzdem gemeinsam mit allen anderen Fakultäten und auch der NTNU unsere Klausuren schreiben. Das passiert in riesigen Sporthallen, für die man vorher die Hallennummer sowie Tischreihe zugewiesen bekommt. Beaufsichtigt wird das Ganze von freiwilligen Rentnern, die entgegen meiner vorigen Erwartungen aber sehr aufmerksam und streng sind! Selbst der Toilettengang darf nur in Begleitung geschehen und wenn man neues Papier zum Schreiben braucht, muss man sich hierfür melden. Das Ganze Klima kam mir sehr ungewohnt vor und schlägt sich außerdem nicht positiv auf die Prüfungsangst nieder. Aber eine Erfahrung ist es auf jeden Fall! 😉

Mittlerweile ist hier auch richtige Weihnachtsstimmung aufgekommen. Fast jeden Tag schauen wir die Adventsserie Amalies Jul  in der Uni oder essen typische Pepperkake (Pfefferkuchen) oder Kransekake.

 Kransekake

Kransekake

Auch das hier typische Juleøl (Weihnachtsbier) und Julebrus (Weihnachtsbrause) sollte man einmal probiert haben.

Auch wenn ich mich auf zu Hause, meine Familie und Freunde freue, ist es doch etwas schade, dass ich das norwegische Weihnachtsfest hier nicht miterleben werde.

Denn das ist in vielen Dingen etwas anders als das deutsche. Schon im November laden Restaurants zum Julbord, dem Weihnachtsbuffet, ein. Viele Firmen feiern mit ihren Angestellten hierbei schon das „kleine Weihnachten“. Auch ich war bei zwei solcher Buffets dabei, einmal mit den anderen Erasmus Studenten und ihren Buddys und vor ein paar Tagen mit meinen Kommilitonen/innen. Dass ich für das Abendessen und einen Wein ganze 50 Euro dalassen musste, habe ich schnell verdrängt! 😉

Neben dem Weihnachtsmann, wie wir ihn kennen, spielt hier der Julenisse (eine Art Weihnachtswichtel) eine viel wichtigere Rolle. Dieser bringt auch an Heiligabend mit seinen Gehilfen den Kindern die Geschenke. Er lebt im Stall und wacht über Haus und Hof. Man muss ihn aber hin und wieder bei Laune halten, da er sonst den Bewohnern Streiche spielt. Deshalb werden für ihn von den Kindern Schüsseln  mit Haferschleim oder Milchreis auf die Fensterbänke oder vor die Tür gestellt.

Milchreis ist hier nämlich auch ein eher weihnachtliches Gericht, das oft gegessen wird. Dabei wird eine Mandel im Reis versteckt und derjenige, der sie in seiner Schüssel findet, bekommt ein Marzipanschwein geschenkt. Beim Milchreisessen am Dienstag mit meinem Buddy Hilde war ich die glückliche Mandelfinderin. 😉

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Allerdings freu ich mich schon sehr auf den deutschen Weihnachtsmarkt, den ich hoffentlich noch besuchen kann, wenn ich wieder komme. Hier gibt es ab morgen zwar auch eine Art Weihnachtsmarkt, aber der bleibt nur für ein paar Tage und ist auch nicht so groß wie die Deutschen. 🙂 Es bleibt allerdings abzuwarten, ob das wirklich klappt. Gestern zog ein heftiger Orkan über Norwegen hinweg und der Platz, an dem der Weihnachtsmarkt stattfindet, sah gestern noch so aus…

orkan

Die Busse sind für mehrere Stunden ausgefallen und ich saß parktisch in der Stadt fest. Ich konnte mich glücklicherweise in ein Unigebäude retten, so dass mir nichts Schlimmeres passiert ist. Der Weihnachtseinkauf wurde allerdings jäh unterbrochen. Das bereits Eingekaufte wurde aber am selben Abend noch weiterverarbeitet.

Auf der folgenden Seite könnt ihr weitere Informationen über das Weihnachtsfest in Norwegen sowie traditionelle Rezepte finden:

http://www.elchburger.de/norwegen/kultur/traditionen/weihnachtsbraeuche-in-norwegen

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God jul alle sammen!

 

Lisa berichtet: Prüfungsvorbereitung auf norwegisch

In ein paar Tagen ist es schon so weit: Ich schreibe meine erste Klausur! Vor zwei Wochen hat die  vorlesungsfreie Zeit begonnen und alle bereiten sich auf die anstehenden Prüfungen vor. Einige von der NTNU sind schon fast durch und ich habe noch nicht einmal angefangen!

Gerade jetzt während der Lernphase merke ich, wie froh ich bin, in einer kleinen Klassengemeinschaft zu sein. Unser Vorlesungsraum wurde zum Lernquartier umfunktioniert. Von morgens bis abends treffen sich die meisten meiner Kommilitonen hier und lernen, entweder still für sich oder in kleinen Gruppen. Da wir meist ca. 10 Leute oder weniger sind, ist das ein sehr angenehmes Klima. Außerdem kommt man hier nicht in die Versuchung, anderen ablenkenden Dingen zu verfallen. 😉

lisa lernt

Trotzdem werden regelmäßig Pausen eingelegt, es wird gemeinsam gegessen und sogar die für Norwegen typische Adventsserie geguckt. Das lockert die Stimmung und motiviert zum Durchhalten! 😉

serie

Generell habe ich das Gefühl, dass meine Kommilitonen hier motivierter lernen ohne dabei nicht so sehr dem Prüfungsstress und der Angst zu verfallen, wie es bei uns oft der Fall ist. Natürlich kann ich nur von meinem kleinen Semester von 15 Studierenden sprechen. Wie es in anderen Fachbereichen oder sogar an der NTNU aussieht, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall gefällt mir diese Art von Lernen. 🙂

Ich habe beinahe das Gefühl, dass die Norweger nicht nur beim Studium gelassener sind, sondern auch beim Beruf und Alltag. Was nicht heißen soll, dass sie das Studium auf die leichte Schulter nehmen, im Gegenteil! Aber es kommt mir vor, als ob es hier nicht das Wichtigste im Leben ist, erfolgreich zu sein. Und vielleicht ist es diese Einstellung, die die Norweger glücklicher erscheinen lässt. So kommt es mir zumindest vor.

Gestern hat endlich das ISU-Basement (International-Student-Union) für den Ski-Verleih aufgemacht. Wir haben uns für die restliche Zeit Skier ausgeliehen und hoffen, dass wir zwischendurch Zeit finden um Ski fahren zu gehen. Spätestens nach meiner letzten Klausur am 16.12. werde ich es aber einmal ausprobieren! 😉

Wettertechnisch sieht es auf jeden Fall vielversprechend aus! 🙂

schnee

Obwohl wir mit nicht einmal mehr  5 Stunden Sonne am Tag die dunkle Jahreszeit wohl erreicht haben (Sonnenaufgang heute um 9:40Uhr, Untergang um 14:38 Uhr) bleibt es durch den vielen Schnee nachts ziemlich hell.

Nachts um 1.00 Uhr aufgenommen!

Nachts um 1.00 Uhr aufgenommen!

nachts2

Auf der folgenden Internetseite könnt ihr die aktuellen Zeiten mit verfolgen :

http://www.sunrise-and-sunset.com/de/norwegen

 

Bis bald,

Eure Lisa