Lisa berichtet: Auf Tour in Norwegens Bergen

Ich komme gerade von meinem bereits dritten Cabintrip zurück, auf dem ich innerhalb der letzten zwei Wochen war. Und von diesen würde ich Euch heute gerne berichten.

Wieich in einem früheren Beitrag bereits erwähnt habe, bietet der NTNUI von Studenten gebaute Hütten im Umfeld von ca. 200 km² an, die man für einen geringen Betrag (30 NOK pro Nacht à 3-4 Euro) mieten kann. Dafür muss man nichts weiter tun, als mittwochs rechtzeitig ins NTNUI Büro zu kommen. Es muss zwar oft um die Hütten gekämpft werden, vor allem wenn sie aufgrund der Lage oder Einrichtung beliebt sind, aber wenn man wie wir früh aufsteht und sich mit Tee und Keksen morgens um halb sechs vor das Büro setzt, hat man oft Glück und darf sich als Erster eine Hütte aussuchen. Und das haben wir – dh. eine Gruppe von ca. 10 Leuten, die sich im Sprachkurs kennengelernt hat und überwiegend aus Deutschen und Finnen besteht – dann auch gemacht.

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Praktisch ist es am Freitag gegen Mittag aufzubrechen, um dann noch genug Zeit für die Anreise zu haben. Denn die Hütten liegen oft einige Stunden fernab von der Straße inmitten von Sümpfen und Bergen. Deshalb bietet es sich auch an, gute Wanderschuhe sowie einen großen Trekkingrucksack dabeizuhaben. Denn das Essen und alles was man dort oben braucht, muss natürlich selbst mitgenommen werden. Es gibt weder Strom noch fließend Wasser, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und es ist auch eine tolle Erfahrung mal ohne Mikrowelle, Dusche und Laptop zu leben. Wasser holt man sich zum Kochen als auch Trinken aus nahegelegenen Seen und Bächen und auch wenn erst darüber diskutiert wurde ob man das Wasser vor dem Trinken abkochen sollte, bin ich nicht krank geworden als ich es als angehende Bio-und Umwelttechnikerin für als O.K. befunden habe, es direkt aus der Wasserstelle zu trinken. 🙂

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Die Hütten haben oft tolle Extras zu bieten, wie Gitarren, Boote, Angeln inkl. Angellizenz, ein Waffeleisen fürs Lagerfeuer oder manchmal sogar eine Sauna!

Auch um das Feuerholz muss sich selbst gekümmert werden um die Hütte zu Heizen sowie Wasser zum Kochen bringen. Die Männer sind in  dieser Rolle natürlich sehr aufgegangen. 🙂

Dass natürlich nicht alles auf so einer Tour glatt laufen kann, ist klar. Und so kam es, dass beim zweiten Cabintrip beim Holzhacken versehentlich die Axt in den Fuß gerutscht ist. Zu dumm nur, dass diesmal nicht die finnische Medizinstudentin dabei war, aber mit einer Mullbinde und wagen Erinnerungen aus dem Erste Hilfe Kurs konnte die Blutung fürs Erste gestoppt werden. Nachdem mir am Telefon mit dem Notruf ausdrücklich erklärt wurde, dass es keine gute Idee sei, den Verletzten auf einer selbstgebauten Trage 1 km bergab durch steiles Gelände bei Dämmerungseinbruch zu tragen, wurde ein Rettungshelikopter geschickt. Mit Taschenlampen machten wir auf einen geeigneten Platz zum Landen aufmerksam und zu allem Glück war einer der Ärzte sogar Deutscher. Somit gab es immerhin keine Verständigungsprobleme und der Rücktransport ins Krankenhaus lief zwar spektakulär, aber dennoch problemlos ab. Kurz und knapp: Der Fuß ist noch dran, er kann auch schon wieder laufen und alles war weniger schlimm als es aussah. 🙂

Trotz alledem gefallen mir diese Cabintrips sehr gut, da man so eine Menge von Norwegen und vor allem seiner wunderschönen Landschaften sieht. Die Gruppendynamik macht Spaß und so ein Wochenende ist der ideale Ausgleich zum Studienalltag. Ich freue mich schon auf die nächste Tour!

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Lisa berichtet: Der Fahrradlift und weitere Sehenswürdigkeiten in Trondheim

Diese Woche wird sich mein Beitrag vor allem um das kulturelle Leben in Trondheim drehen. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es hier, und welche Orte sind auch ohne geschichtlichen Hintergrund einen Besuch wert?

Als erstes fällt mir natürlich der Nidarosdom ein, welcher im 11. Jahrhundert erbaut wurde und somit als das größte Gebäude Norwegens aus dem Mittelalter gilt. Ich war schon ein paar Mal dort und finde es immer wieder beeindruckend, wie riesig dieser Dom ist.

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Trondheim wurde übrigens im Jahre 997 gegründet und hieß früher Nidaros, daher auch der Name des Doms.

In der Nähe des Doms befindet sich auch die „Gamle Bybro“, eine alte Brücke, die Innenstadt mit der Altstadt Trondheims verbindet. Von dieser Brücke aus hat man auch einen wunderschönen Ausblick auf die typischen alten Häuser Trondheims.

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Trondheim hat zudem unheimlich viele Museen für jeden Geschmack zu bieten. Von einem Volksmuseum, Kunstmuseum und Wissenschaftsmuseum, bis hin zum Rockheim (wortwörtlich „die Heimat des Rock“), einem relativ neuen Museum in einem beeindruckenden Gebäude direkt am Hafen.

Des Weiteren kann man in Trondheim überall Fahrräder mieten und berühmt ist Trondheim u.A. für seinen Sykkelheis, den Fahrradlift. Dieser wurde im Jahr 1993 gebaut und war somit der erste Fahrradlift überhaupt! Allerdings braucht es einiges an Übung, was wir bereits bei unserer Stadtrallye gesehen haben.

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Aber auch Orte ohne besonderen geschichtlichen Hintergrund sind immer wieder einen Besuch wert. Bei gutem Wetter bietet es sich an, in Bymarka oder Estenstadmarka wandern und in einem der vielen Seen baden zu gehen.

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Im Winter soll man dort auch wunderbar Skifahren gehen können, was ich gerne ausprobieren möchte, sobald der erste Schnee liegt. Auch Angeln ist hier sehr beliebt und in den Fjorden sogar ohne Genehmigung möglich. Für die Seen braucht man allerdings eine Lizenz. Auch für Mountainbiker sowie Freizeitradler gibt es hier jede Menge toller Strecken, aber Achtung: unterschätzt die Berge nicht!

Lisa berichtet: Der Studienalltag in Norwegen

Nachdem ich heute meine zweite Vorlesungswoche beendet habe, möchte ich Euch ein wenig über mein Studium hier an der HIST erzählen. Neben der großen NTNU Universität wirkt die HIST relativ klein. Dennoch hat sie insgesamt 8000 Studierende, die auf sechs Fakultäten an sechs Standorten in Trondheim aufgeteilt sind. Mein Campus befindet sich direkt im Zentrum und ist mit dem Bus von meinem Wohnheim aus gut zu erreichen.

Meine Fakultät ist aufgeteilt in die Bereiche Material- und Chemietechnik und ich besuche aus beiden Bereichen Vorlesungen.

Die Vorlesungen hier sind im Gegensatz zu denen an der Ostfalia auf 2 x 45 Minuten aufgeteilt mit einer Pause von zehn Minuten. Die Umstellung fiel mir sehr leicht, da 45 Minuten meiner Meinung nach optimal sind, um sich gut konzentrieren zu können. Was die Zeiten der Vorlesungen jedoch betrifft, scheinen die Dozenten hier sehr flexibel zu sein und beenden auch gerne mal frühzeitig ihren Unterricht. Und während alle anderen zügig ihre Sachen einpacken, sitzen wir Deutschen oft noch an unserem Platz und können es nicht fassen

Die Labore hier sind soweit ich das bisher beurteilen kann, weniger anspruchsvoll was den Inhalt und die Aufgabenstellung betrifft. Jedoch wird mehr Wert auf die formelle Ausarbeitung gelegt. Die Durchführung geschieht überwiegend selbstständig, was bedeutet, dass man sich vorab gut auf das Labor vorbereiten muss. Im dritten Studienjahr dürfen die Studierenden selbständig ohne Aufsicht in den Laboren arbeiten und sich oft auch die Labortermine selbst einteilen.

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Die Bibliothek ist hier auf mehrere Gebäude aufgeteilt, der Verleih geschieht aber ähnlich wie an der Ostfalia und wenn ein Buch nicht vorrätig ist, kann man es dort auch bestellen.  Interessant finde ich auch, dass man hier umsonst scannen, drucken und kopieren kann. Oft werden die Unterlagen und Skripte sogar von den Dozenten selbst ausgedruckt und an alle verteilt.

Ein richtiges „Mensa-Mittagessen“ gönnen sich aber nur die wenigsten norwegischen Studierenden. Üblicher ist es, sich von zu Hause „Matpakke“ mitzunehmen und dann gegebenenfalls in der Mikrowelle warm zu machen. Diese sowie ein Kühlschrank, Wasserkocher und Kaffeemaschine werden den Studenten nämlich umsonst zur Verfügung gestellt und auch gut genutzt.

An jedem Standort gibt es außerdem kleine Schreibwarengeschäfte, was ich sehr praktisch finde, falls einem Stifte oder Papier ausgehen.

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Im Großen und Ganzen wurde ich sehr lieb von meiner Klasse aufgenommen. Natürlich ist es anfangs schwierig Kontakt zu knüpfen, da die Norweger sehr gern unter sich bleiben und die Hemmschwelle größer ist, neue Studenten anzusprechen, die obendrein nicht die eigene Sprache sprechen. Aber sie geben sich große Mühe und laden uns auch immer wieder zu außerstudentischen Aktivitäten am Nachmittag und Abend ein, was einem die Möglichkeit gibt, sich besser kennenzulernen.

Lisa berichtet: Das etwas andere Sportangebot

Jetzt bin ich schon einen Monat in Norwegen und die Zeit verging so schnell. Letzte Woche habe ich meinen Sprachkurs beendet und am Samstag war meine Sprachprüfung, auf deren Ergebnis ich immer noch gespannt warte!

Mein Sprachkurs

Mitlerweile hatte ich auch die Chance, das Sportangebot der Hochschule zu testen. Wenn man NTNUI-Mitglied ist (Semesterbeitrag liegt zurzeit bei etwas über 100 Euro), kann man sämtliche Sportangebote der NTNU sowie des SIT nutzen. Zur Verfügung stehen drei große Fitnesscenter, sämtliche „normale“ Sportarten aber auch ausgefallenere wie z.B. Unterwasserrugby, Kitesurfen, Rudern, Bouldern, Eishockey, Capoeira, Paintball sowie natürlich sämtliche Wintersportarten. Nicht zu vergessen: Quidditch!

Quidditch

Die Mitgliedschaft hat außerdem den Vorteil, dass man Zugang zu sämtlichen Hütten bekommt, die die NTNU in ganz Norwegen besitzt. Für einen kleinen Beitrag kann man sich jeden Mittwoch eine der Hütten für Ausflüge mit Freunden am Wochenende sichern und bekommt dazu jede Menge Infomaterial für eine detaillierte Anreise- und Wegbeschreibung. Hier ein Link mit deutschsprachigen Infos zu den Hütten: http://org.ntnu.no/koiene/tysk.php

Das NTNUI hat außerdem eine Studentenhütte hier in der Nähe mit kostenlosem Shuttlebus und leckeren Waffeln und Suppe sowie einer Sauna. Es ist sogar möglich, sich während der Klausurenphase dort ein Zimmer zu mieten, um in Ruhe und idyllischer Umgebung lernen zu können. Wäre das nicht auch mal was für die Ostfalia?

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Einladung zum Candlelight-Dinner bei Lisa

In dieser Woche haben wir (die AdministratorInnen des Blogs vom Team Hochschulkommunikation der Ostfalia) gemeinsam mit Lisa ein kleines Experiment gemacht: Im Netz haben wir nach einem leckeren Rezept für Lachs-Spinat-Nudeln gesucht, sind dann in Norwegen und Deutschland einkaufen gegangen und haben ein tolles Abendessen gekocht. Unseren, natürlich nicht repräsentativen Preisvergleich, und Lisas Einschätzung zu den Preisen in Norwegen gibt es hier:
Preise
Ein SEHR wichtiges Thema in Norwegen.
Die Lebenshaltungskosten sind hier nämlich weitaus höher als in Deutschland. Manche Leute sprechen sogar davon, dass Norwegen das teuerste Land Europas ist. Ob das nun stimmt, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass die Norweger ein wesentlich höheres Einkommen haben und die Preise für sie demnach völlig normal sind.
Für ein 0,5l Bier in einer Bar zahlt man schnell 10 Euro oder mehr, wenn man Glück hat „nur“ 8 Euro. Wir haben im Sprachkurs bereits festgestellt, warum es in Norwegen so kalt ist: Damit das Bier nicht warm wird, an dem man drei Stunden lang nippt!
Um ein Gefühl für die unterschiedlichen Preise zu kriegen, hier das Ergebnis unseres Experiments:

Lachs-Spinat-Nudeln mit Früchtequark

Preise:

Bezeichnung Preise Norwegen in NOK Preise Norwegen in EUR Preise Deutschland in EUR
Lachs 400g 49,90 6,40 4,99
Tagliatelle 500g 19,90 2,55 0,49
Spinat frisch 200g 25,91 3,32 0,20
Creme Fraiche 21,90 2,80 0,99
Frischkäse 22,90 2,94
Knoblauch 2er-Pack 8,61 1,10 0,79
Zitrone 3,47 0,44
Quark-Creme 17,40 2,23 2,00
Pfirsiche 17,90 2,30 1,99
Selbstgepflückte Blaubeeren Umsonst 2,99
Wasser 1,5l 15,90 2,04 0,50
Apfelsaft 2l 14,90 1,91 1,39
218,69 28,04 16,33

bei einem aktuellen Wechselkurs von 1 EUR= 7,8 NOK

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Wem die Preise dann auf Dauer aber doch zu hoch sind, kann sich auch in den kostenlosen Shuttlebus nach Schweden setzen, der wöchentlich direkt hier im Studentendorf abfährt. Dort kann man dann hinter der Grenze Lebensmittel sowie Alkohol „günstig“ einkaufen, was ich auf jeden Fall im Laufe der nächsten Wochen einmal ausprobieren werde.

Reisen finde ich wiederum verhältnismäßig preiswert. Für Busse und Bahnen zahlt man teilweise sogar weniger als in Deutschland, was mich überrascht hat. Für meine Busfahrkarte, mit der ich das ganze Semester in Trondheim und Umgebung Bus, Bahn und die Fähre benutzen kann, zahle ich umgerechnet ca. 170 Euro.

Abschließend lässt sich also sagen, dass Norwegen natürlich ein teures Land ist. Allerdings kann man mit ein paar Tipps und Tricks einiges an Geld sparen und wenn man wirklich kein Geld ausgeben will, dann geht man am Besten dorthin, wofür Norwegen berühmt ist:  in die Natur! Campen und Angeln ist so gut wie überall erlaubt, Wandern kostet nichts und für „Matpakke“ (Lunchpaket für unterwegs) hat man doch immer ein paar Kronen übrig.

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Lisa berichtet: ”Norsk Språkkurs”

Seit knapp zwei Wochen besuche ich nun schon den Norwegischsprachkurs, der von der Uni NTNU hier in Trondheim angeboten wird. Dieser gibt jeden Sommer 180 Studierenden aus aller Welt die Möglichkeit, ihr Auslandssemester in Norwegen mit guten Sprachkenntnissen zu beginnen.
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Bewerben kann man sich im März/April direkt bei den Organisatoren, oder aber über das eigene International Student Office an der Ostfalia. Ich würde Letzteres empfehlen, da man so die Möglichkeit hat, ein Erasmus-Stipendium für diesen Kurs zu bekommen, durch das die Kursgebühren in Höhe von ca. 95 Euro ersetzt werden.

Der Unterricht findet von Montag bis Freitag am Campus Dragvoll der NTNU statt und geht jeweils von 9-14 Uhr. Es gibt insgesamt acht „Beginner“-Kurse sowie einen „Intermediate-Kurs“, welchen ich selbst besuche. Der Kurs trägt seinen Namen allerdings auch nicht ohne Grund und so muss ich mich wirklich anstrengen, um mit dem Tempo mithalten zu können. Der Lehrer ist dafür aber umso netter und geht auf alle Zwischenfragen ein. Falls man sich aber wirklich überfordert fühlen sollte, kann man jederzeit in den Beginnerkurs wechseln.

Glücklicherweise hatte ich schon vorher die Möglichkeit an der Ostfalia Norwegisch-Kurse zu besuchen, die vom Sprachenzentrum kostenfrei für Studierende organisiert werden. Somit konnte ich bereits im Vorfeld Grundkenntnisse erwerben, auf die ich nun aufbauen kann.

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Zum Kurs gehört auch ein „Sozialprogramm“, für das ich selber 100 Euro zahlen musste. Und das Programm ist meiner Meinung nach das Geld allemal wert!

Fast jeden Tag stehen Aktionen wie eine Rallye durch Trondheim, Viking Hiking, Schwimmen, BBQs, sowie mehrtägige Ausflüge am Wochenende auf dem Plan. So bekommt man neben dem Sprachkurs auch viel über das norwegische Leben sowie seine Umgebung mit.

Zu guter Letzt noch ein paar Bilder der letzten zwei Wochen und vor allem vom Wochenendtrip nach Innerdalen, der uns alle wirklich beeindruckt hat.

Ein kleiner Tipp noch von mir: Wenn ein Norweger zu dir sagt, dass es keine leichte Tour mit steilem Anstieg wird, dann bereite dich auf das Schlimmste vor!

Belohnt wird man jedoch immer von den schönsten Eindrücken, die Norwegen mit seinen wunderschönen Bergen, Seen und Fjorden zu bieten hat!
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Lisa berichtet: Wohnen auf Norwegisch

Während meines Auslandssemesters wohne ich im Studentendorf „Moholt“. Dieses bietet rund 1300 Studierenden ein zu Hause und besitzt zudem einen Supermarkt und eine Poststelle direkt auf dem Gelände. Zu Anfang meines Berichtes hier mal eine kleine Gegenüberstellung zum Thema Wohnen in Wolfenbüttel und Wohnen in Trondheim:

Wolfenbüttel Trondheim
Mietkosten 280 Euro (warm) 460 Euro (warm)
Kaution 350 Euro 700 Euro
Einrichtung WG WG
Größe 24qm 10qm
Art des Hauses Private Wohnung Studentenwohnheim
Mitbewohneranzahl 3 3
Möbliert? Nein Ja
Lage Innenstadt Außerhalb, aber mit guter Anbindung zur Innenstadt/Hochschule
Mitbenutzung von Küche, Bad, WC, Wohnzimmer Wohnküche, Bad

Es ist nicht wirklich überraschend, dass man für ein Zimmer in Trondheim weitaus mehr zahlt und zudem einige Abstriche machen muss, was Größe und Lage betrifft. Allerdings sehe ich es als absolut kein Problem an, zumal ich ja hier nur für einige Zeit wohnen werde. Die WG bietet alles, was man zum Leben braucht und das Leben im Studentenwohnheim hat auch seine Vorteile.
Punkt 1: Man ist nie allein. Sofern nicht gerade Semesterferien sind, trifft man auf dem Gelände immer auf Studierende.
Punkt 2: Aktivitäten. Vor allem im Moholt Studentby gibt es jede Menge Veranstaltungen wie Filmabende und Partys (jeden Montag und Freitag).
Punkt 3: Unkomplizierte Zimmersuche. Für mich persönlich war es die schnellste und einfachste Möglichkeit, eine Unterkunft zu finden. Für internationale Studierende reserviert die Partnerhochschule Zimmer in den Wohnheim und ich musste mich nur entscheiden, in welchem Wohnheim ich einen Platz haben möchte. Sich privat um ein Zimmer zu kümmern, ist oft teurer und aufgrund der Entfernung zum Gastland schwierig.
Hinzu kommt, dass die Zimmer im Wohnheim möbliert sind. Das ist für ein Auslandssemester meiner Meinung nach sehr wichtig ist, da man nur das Nötigste mitnehmen kann.

Das Moholt Studentby und viele weitere wie zB. Steinan und Berg Studentby stehen unter der Leitung des SIT (Studentsamskipnaden, „Student Life“). Neben Studentenwohndörfern kümmert sich das SIT außerdem um Kindergärten, Cafes, uvm. und ist in der ganzen Stadt wiederzufinden. Besonders überrascht war ich, als ich erfahren habe, dass das SIT von Studenten geleitet wird!
Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier und bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Das „I-Tüpfelchen“ ist jedoch die Aussicht. Das Studentendorf liegt etwas höher gelegen an einem Hang, von wo aus man ganz Trondheim, die Berge und den Fjord bewundern kann! Einfach toll!

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Lisa berichtet: Norwegische Nächte sind lang und hell

Nun bin ich seit zwei Tagen in Trondheim und kann die ersten Eindrücke noch gar nicht in Worte fassen.
Also fange ich wohl lieber beim Abschiednehmen an. Ich war wirklich überrascht, wie viele sich trotz der Semesterferien die Zeit genommen haben und so verbrachte ich am Sonntag einen tollen Abend mit ca. 25 Freunden.
Am Dienstag fuhr ich mit einer Freundin, die mir beim Koffer schleppen half, nach Hannover und stieg dann in die S-Bahn zum Flughafen. Dort traf ich dann auch meinen Kommilitonen Niklas in Begleitung seiner Familie, der ebenso ein Semester in Trondheim studieren wird.
Der Flug an sich war sehr unkompliziert und überraschend kurz. Nach kurzem Stopp in Kopenhagen, landeten wir bei Sonnenuntergang und klarstem Himmel in Trondheim und hatten somit sofort die Möglichkeit die wunderschöne Landschaft Norwegens zu bestaunen. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte!
Landung in Trondheim

Nach unserer Landung ging es dann mit dem Bus in Richtung unseres Studentenwohnheims. Beim Kauf der Fahrkarte stellte sich allerdings heraus, dass unser Norwegisch noch alles andere als alltagstauglich ist. Aber dafür sind wir ja auch ein halbes Jahr hier. Und ansonsten kommt man überall mit Englisch gut weiter.
Überraschend stellten wir aber fest, dass es trotz der späten Stunde um Mitternacht noch immer hell war. Das hat man zwar schon tausendmal über nördliche Länder wie Norwegen gehört, aber so hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Auch als ich um zwei Uhr nachts nach dem Auspacken meiner Sachen ins Bett ging, war mein Zimmer immer noch so hell beleuchtet, dass ich die Vorhänge zuziehen musste.

Ausblick aus meinem Fenster um zwei Uhr nachts

Mit dem Wohnheim bin ich sehr zufrieden. Es gibt eine ganze Siedlung von Studentenwohnhäusern, in denen jeweils sechs WGs á vier Studenten untergebracht sind. Meine Mitbewohner habe ich noch nicht kennengelernt, aber ich gehe davon aus, dass neben mir noch ein anderes Mädel in meiner WG wohnt. Zumindest haben Frauenduschgel und -shampoo dies angedeutet. Der Rest wird wohl erst anreisen, wenn das Semester offiziell beginnt.
Den ersten Tag verbrachten wir damit, uns erst einmal etwas einzurichten und alle nötigen Dinge zu besorgen. Der erste Trip ging also zu IKEA! Zufälligerweise waren wir in Begleitung von zwei netten Umweltingenieurstudentinnen aus der Schweiz und aus Aachen, die auch an dem Erasmus Sprachkurs teilnehmen werden. Da wir das schöne Wetter genießen wollten, einigten wir uns zu Fuß zu gehen. Dass wir die Tüten und Möbel aber auch wieder zurücktragen mussten, fiel uns natürlich erst auf, als es zu spät war. Aber dank eines „geborgten“ IKEA-Wagens konnten wir alles sicher zurück zum Wohnheim bringen!

Trip to IKEA

Mein Zimmer ist nun jedenfalls schon etwas wohnlich eingerichtet und ich fühle mich bisher sehr wohl. In den nächsten Tagen werde ich mir eine Handykarte sowie ein Fahrrad besorgen um so am Wochenende die Stadt erkunden zu können. Am Montag startet dann schon der Sprachkurs, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Bis bald,
Lisa

Lisa berichtet: Die Umzugskisten sind gepackt

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In nicht einmal mehr 5 Tagen ist es soweit: Ich gehe für fünf Monate nach Norwegen!
Im Folgenden möchte ich Euch zunächst die großen W-Fragen (Wer? Wohin? Warum?) beantworten.

Wer?
Ich bin Lisa, studiere im 6. Semester Bio- und Umwelttechnik an der Fakultät Versorgungstechnik und habe mein Studium an der Ostfalia im September 2010 begonnen.
Nach meinem Abitur im Jahr 2009, entschied ich mich für ein Jahr in die USA als Au Pair zu gehen, um Auslandserfahrungen zu sammeln, mein Englisch zu verbessern und vor allem – wie viele in dem Alter- um meine größte Frage zu der Zeit herauszuzögern: Was kommt danach?
Ein Studium stand für mich eigentlich schon immer ganz oben auf der Liste, nur die Frage des Studienganges und der Uni/Hochschule war für mich sehr lange unklar.
Der Entscheidung fiel dann letzten Endes auf die Ostfalia und den Studiengang Bio- und Umwelttechnik, was ich bis heute für meine bisher beste getroffene Entscheidung halte.

Wohin?
Schon zu Beginn meines Studiums erfuhr ich, dass die Ostfalia viele Partneruniversitäten auf der ganzen Welt hat und vor allem mein Studiengang viel Unterstützung bietet, wenn man ein Auslandssemester- oder Praktikum absolvieren möchte.
Daher spielte ich schon früh mit dem Gedanken, einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen. Meine Entscheidung fiel dann letztendlich auf ein Auslandssemester in Norwegen, insbesondere an der Partnerhochschule HiST, Sør-Trøndelag University College in Trondheim.

Warum?
Gründe für meine Entscheidung gibt es viele. Zum Einen möchte ich mehr Auslandserfahrung sammeln, da ich in den letzten Jahren gemerkt habe, wie viel Freude es mir bereitet, zu reisen, andere Länder und Kulturen kennenzulernen und vor allem mit den verschiedensten Menschen zusammenzuarbeiten. Zudem möchte ich neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache erlernen (von Latein und Französisch aus Schulzeiten ist leider nicht allzu viel hängen geblieben:)). Daher fiel meine Wahl u.a. auch auf die HIST, da die meisten Vorlesungen dort nur auf Norwegisch und nicht auf Englisch angeboten werden.
Außerdem denke ich, dass es verhältnismäßig einfach ist, in meinem Alter einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen, da man noch keine größeren Verpflichtungen wie eigene Familie, Kinder und Haus hat. Daher möchte ich gerne noch während meines Studiums diese Chance nutzen.
Des Weiteren sehe ich einen großen Vorteil darin, dass ich an der HIST Vorlesungen besuchen kann, die an der Ostfalia nicht angeboten werden.
Und zu guter Letzt macht sich ein solches Auslandssemester natürlich auch gut auf dem Lebenslauf ;).