Projekthintergrund

Der Versorgungsalltag in Pflegeeinrichtungen weist immer häufiger eine Pflege und Betreuung von älteren bis hochbetagten Menschen mit einer Komplexität an Erkrankungen und daraus resultierender Symptome, als auch Menschen in der Sterbephase auf.

Bei einer Änderung oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bewohner*innen der Pflegeheime wird oftmals der ärztliche Bereitschaftsdienst konsultiert oder der Rettungsdienst gerufen, welches häufig eine anknüpfende Krankenhauseinweisung zur Folge hat.

Der in einer Patientenverfügung fixierte Wunsch findet in den Notfallsituationen selten Beachtung, welches wiederrum zu einer Unterbrechung der Kontinuität der Versorgung mit weitreichenden und daran anknüpfenden Komplikationen führt.

Aus pflegerisch-medizinischer Perspektive sind diese Umstände vielmals durch mangelnde Absprachen, unpräzise Anweisungen und fehlenden relevanten Dokumenten geprägt, die im günstigsten Verlauf, angliedernd an den Wunsch der Bewohner*innen beziehungsweise Patient*innen, vermeidbar gewesen wären.

Das Forschungsprojekt „Novelle“ möchte interdisziplinär nutzbare Handlungsempfehlungen für häufige und relevante Notfallsituationen entwickeln sowie diese anschließend in den teilnehmenden Pflegeheimen implementieren und deren Auswirkungen anschließend prüfen.

Ein optimiertes Versorgungs- und Schnittstellenmanagement soll durch eine Handlungs- und Rechtssicherheit der Pflegefachkräfte in den Pflegeheimen sowie durch eine verringerte Anzahl an Notfallrettungseinsätzen im Rahmen des Forschungsprozesses belegt werden.

Die Umsetzung des Projektes erfolgt in teilnehmenden stationären Langzeitpflegeeinrichtungen der Region Braunschweig.

Anknüpfend kann „Novelle“ dazu beitragen, eine neue Form der flächendeckenden Versorgung der Bewohner*innen in Pflegeheimen im Rahmen der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen zu ermöglichen.