KeGL: Kompetenzentwicklung von Gesundheitsfachpersonal im Kontext des lebenslange Lernens

Die Ostfalia Hochschule war maßgeblich an der Konzeptionierung und erfolgreichen Beantragung dieses BMBF-geförderten Verbundprojektes beteiligt. Das Projekt steht im Kontext der von Bund und Ländern im Jahr 2008 gestarteten Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“, die das Ziel der Erhöhung von Bildungschancen für alle Bürgerinnen und Bürger verfolgt. Ein wesentlicher Bestandteil ist in diesem Kontext die Öffnung der Hochschulen. Die Fakultät Gesundheitswesen hat die Projektleitung sowie die Verbundkoordination des KeGL-Projektes übernommen und ist mit dem Teilprojekt regioWB beteiligt.

Innerhalb der Gesundheitswirtschaft stellt die Sicherstellung eines ausreichenden und qualifizierten Fachkräftepools eine wachsende Herausforderung dar. Neben einer quantitativen Unterausstattung, die in bestimmten Berufsgruppen, wie bspw. der Pflege, bereits erkennbar ist und sich nach Prognosen dramatisch entwickeln wird, unterliegen auch die beruflich qualitativen Anforderungen einem stetigen Wandel und einer enormen Anpassung an die sich verändernden Versorgungsbedarfe (Stichworte: Demographischer Wandel, technischer Fortschritt, Veränderungen im Morbiditätsspektrum). 

Im kooperativen Kontext eines niedersächsischen Expertenverbundes leisten die beteiligten Hochschulen einen Beitrag zur nachhaltigen und innovativen Gesundheitsversorgung durch eine qualitativ hochwertige Fachkräftequalifizierung mit Hilfe eines neu entwickelten, bedarfs- und zielgruppengerechten Zertifikatsangebotes zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Gesundheitsberufe.

Das niedersächsische Verbundforschungsvorhaben KeGL (Kompetenz entwicklung für Gesundheitsfachpersonal im Kontext des Lebenslangen Lernens) wird im Rahmen der im Bund-Länder-Wettbewerb betriebenen Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ seit dem 01. August 2014 gefördert (http://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de/). Im Februar 2018 startete die Zweite Förderphase, welche am 31. Juli 2020 endete.

Kernelemente der zweiten Förderphase

  • Abgestimmtes hochschulübergreifendes Angebot wissenschaftlicher Zertifikatsweiterbildungen zu aktuellen und zukünftigen Bedarfen in speziellen Themenfeldern ausgewählter Gesundheitsberufe verbunden mit Regelungen zur gegenseitigen Anerkennung und Anrechnung (Baukastensystem)
  • Konsequente Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen der nicht-traditionell Studierenden sowie der zentralen Aspekte des Lebenslangen Lernens in allen Aspekten der Programmgestaltung und -realisierung
  • Modulare Struktur des Zertifikatsangebotes, welche eine stufenweise wissenschaftliche Weiterbildung unter- bzw. außerhalb bestehender Studienprogramme ermöglicht und eine Anschlussfähigkeit in bestehende Studienangebote der beteiligten Verbundpartner vorsieht
  • Hochschulübergreifend einheitliche formale und rechtliche Ausgestaltung der Zertifikatsprogramme
  • Nachhaltige Institutionalisierung der wissenschaftlichen Weiterbildung auf Zertifikatsbasis an den beteiligten Hochschulen unter Berücksichtigung jeweils spezifischer hochschulinterner Belange
  • Kontinuierliche Steigerung der bereits hohen Akzeptanz auf Seiten der Nachfragenden, Arbeitgebenden, Verbände und anderer Stakeholder durch Informations- und Beratungsangebote sowie Vernetzung mit weiteren Hochschulen

Weiterbildungsangebote für Gesundheitsberufe mit ZEvA-Gütesiegel

Im Rahmen des Verbundprojektes KeGL (Kompetenzentwicklung von Gesundheitsfachpersonal im Kontext des lebenslangen Lernens) wurden an fünf niedersächsischen Hochschulen insgesamt 27 Weiterbildungsangebote zu aktuellen und zukünftigen Bedarfen in speziellen Themenfeldern ausgewählter Gesundheitsberufe entwickelt. Es handelt sich um Weiterbildungsmodule, die berufsbegleitend eine individuelle Qualifizierung im Zertifikatsformat ermöglichen. Im Sinne einer weitgehenden Qualitätssicherung haben sich die beteiligten Teams der Hochschule Hannover, der Jade Hochschule in Oldenburg, der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg sowie der Hochschule und der Universität Osnabrück mit ihren jeweiligen Angeboten an einem umfassenden Zertifizierungsverfahren der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Niedersachsen (ZEvA) beteiligt. Im Ergebnis wurden alle Weiterbildungsangebote erfolgreich zertifiziert – siehe Zertifizierungsurkunde. Die Realisierung des Angebotes befindet sich derzeit in der Planung.  

Hier finden Sie die Weiterbildungsangebote, die mithilfe des Projekts entstehen konnten.


Verbundübergreifende Veröffentlichungen

Holistische Beratungskonzeption, Qualitätsstandards und Implementierungshilfe im Rahmen wissenschaftlicher Zertifikatsangebote (Oldenburg/ Osnabrück/ Wolfsburg, Juni 2020)

Regelungen zum Zwecke der Verstetigung von Zertifikatsangeboten und zur Sicherstellung der Anschlussfähigkeit der Zertifikatsangebote untereinander sowie gegenüber dem bisher bestehenden Studienangebot (Markus Haar, Gerold Niemeyer, Karin von Moeller, Michael Wittland, Christina Broo, 04.08.2020)


Fachtagung 2020

Die vom BMBF geförderten Forschungsverbünde KeGL & PuG luden am 20.02.2020 zur gemeinsamen Fachtagung „FIT FOR CHANGE IN HEALTHCARE – WEITERBILDUNG FÜR PFLEGE- UND GESUNDHEITSBERUFE AN HOCHSCHULEN“ nach Wolfsburg ein. Die Veranstaltung wurde federführend durch die Wolfsburger Ostfalia-Fakultät Gesundheitswesen organisiert und fand am Campus Wolfsburg statt. Rund 90 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Gesundheitswesen, Politik und Bildung nahmen an der Fachtagung teil und diskutierten folgende Fragen: 

  • Wie kann sich Gesundheitsfachpersonal bestmöglich auf zukünftige Anforderungen der Gesundheitsversorgung vorbereiten?
  • Wie können Hochschulen mit neuen Formaten wissenschaftlicher Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung für Pflege- und Gesundheitsberufe beitragen?

Die Forschungsverbünde informierten über ihre wissenschaftlichen Weiterbildungsangebote, die sie entwickelt und erprobt haben und künftig an den beteiligten Hochschulen anbieten werden.

Neue Hochschulische Formate zur Kompetenzentwicklung für Gesundheitsberufe aus der Sicht der wissenschaftlichen Begleitforschung

Neue Hochschulische Formate zur Kompetenzentwicklung für Gesundheitsfachberufe aus Sicht der Praxis

Hochschulen als Partner für Lebenslanges Lernen im Bereich der Gesundheitsberufe – Erkenntnisse aus den Projekten im Überblick

Individuell und Flexibel – Hochschulübergreifende Zertifikatsweiterbildung im Baukastenformat

Vom Studiengang zum Zertifikat – Aus Theorie wird Praxis

Übergänge vom beruflichen zum hochschulischen Lernen – Ein zukunftsweisendes Kooperationskonzept im Kontext der pflegeberuflichen Qualifizierung

Motivation und Unterstützung im Kontext des berufsbegleitenden Studiums im Bereich Pflege und Gesundheit – Qualitative Erkenntnisse

Verstetigung neuer Formate wissenschaftlicher Weiterbildung – Erfolgsfaktoren und Barrieren in Bezug auf Berufspraxis und Hochschulen


Fachtagung 2017 der Forschungsverbünde KeGL und PuG

Am 16.11.2017 führten die beiden aus Mitteln des BMBF finanzierten Forschungsverbünde  KeGL und  PuG unter dem Titel „Personalmanagement 4.0 im Gesundheitssektor: Personal binden und entwickeln durch Weiterbildung an Hochschulen“ eine gemeinsame Fachtagung mit rund 100 Teilnehmenden durch. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten die beiden Verbünde, welche sich vielfältig und intensiv mit der Entwicklung und Erprobung von Konzepten und Angeboten zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Gesundheitsfachpersonal befassen, ihre Ergebnisse zum Abschluss der 1. Förderphase. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Praxis rundete die Veranstaltung, die im Bohnenkamp-Haus der Universität Osnabrück stattfand, ab.

Lebenslanges Lernen als Motor – Hochschulen als Partner der Personal‐und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen

Potenziale von wissenschaftlicher Aus- und Weiterbildung für die klinische Praxis

SPANNWEITE: Individuelle Bildungsperspektiven in Gesundheitsberufen – Lebenslanges Lernen zwischen Berufspraxis und Hochschule

Berufsbegleitend weiterbilden oder studieren – wie funktioniert das?


Fachtagung 2016 der Forschungsverbünde KeGL und PuG   

Am 14.09.2016 führten die Forschungsverbünde KeGL und PuG eine gemeinsame Fachtagung mit rund 100 Teilnehmenden unter dem Titel  „Weiterbildung für Gesundheitsberufe an Hochschulen im Kontext des lebenslangen Lernens   – Erkenntnisse – Innovationen – Herausforderungen“ am Ostfalia Campus Wolfsburg durch. 

Weiterbildung für Gesundheitsberufe im Kontext des lebenslangen Lernens Erkenntnisse – Innovationen – Herausforderungen