Angesichts vielfältiger Entwicklungen im Gesundheitswesen erhalten telemedizinische und telepflegerische Maßnahmen und Interventionen eine immer größere Bedeutung. Zunehmend werden Robotik, robotische Systeme, assistive Technologien, E-Health-Werkzeuge und telemedizinische Produkte in die gesundheitliche und pflegerische Versorgung integriert.
Doch beim Stichwort Digitalisierung in der Pflege werden häufig die Anforderungen an das Pflegefachpersonal nicht ausreichend analysiert. Im Rahmen von Digitalisierungsprojekten wird nicht selten übersehen, dass der Einzug digitaler Innovationen auch die Vermittlung von digitalen Kompetenzen der Nutzenden verlangt. Insgesamt strebt das Projektvorhaben
„T-Nugd“ an, eine entscheidende Lücke im Weiterbildungsbedarf pflegerischer Berufsgruppen zu schließen. Das Projektvorhaben fokussiert die pflegerischen Berufsgruppen, die häufig zur Gruppe der nicht-traditionell Studierenden gehören und deren Qualifizierung durch die Entwicklung und Erprobung von drei Weiterbildungsmodulen. Damit sollen ihnen Wege an der Hochschule geebnet und notwendige Kompetenzen zum Einsatz neuer Technologien vermittelt werden.
Im Projekt „T-Nugd“ soll eine bedarfsgerechte Entwicklung, Erprobung sowie Evaluation eines wissenschaftlichen Weiterbildungsangebots im Bereich der Telemedizin/Telepflege erfolgen. Zielgruppe und damit Teilnehmer*innen des wissenschaftlichen Weiterbildungsangebots von „T-Nugd“ sind Pflegefachpersonen mit den folgenden Berufsabschlüssen:
- Gesundheits- und Krankenpfleger*innen
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen
- Altenpfleger*innen
- Hebammen/Entbindungspfleger
- Heilerziehungspfleger*innen
- Operationstechnische Assistenten*innen
- Anästhesietechnische Assistenten*innen
In Kombination von E-Learning- und klassischen Lernmethoden sowie praktischen Simulationen sollen Pflegefachpersonen im Rahmen einer flexiblen, wissenschaftlichen sowie praxisnahen Qualifizierung digitale Kompetenzen erlangen. „Wir arbeiten also mit einem Blended-Learnig-Ansatz. Das heißt, es gibt Präsenz- und Onlineveranstaltungen. Die Teilnehmer*innen bereiten die Inhalte der Veranstaltungen vor und starten so vorbereitet in die Präsenzvorlesung“, berichtet Stina Treseler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt.
Neben den Teilnehmenden gibt es auch einige Projektpartner*innen, die im Prozess involviert sind, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Frauke Stenzel. „Von denen erfahren wir, was die verschiedenen Bedarfe in den größeren Einrichtungen sind“, fügt sie hinzu. Davon profitieren wiederum die Teilnehmenden, da diese im Weiterbildungsprogramm mit konkreten Bedarfen aus der Praxis konfrontiert werden. „Es profitiert auch nicht zuletzt die gesamte Gesellschaft, denn wir haben einfach einen Mangel an Pflegefachpersonen hier in Deutschland. Daher ist es sehr wichtig, dass man diese Personengruppen sieht und ihnen auch adäquate Weiterbildungsangebote bietet“, erläutert Stenzel.