Lisa berichtet: ”Norsk Språkkurs”

Seit knapp zwei Wochen besuche ich nun schon den Norwegischsprachkurs, der von der Uni NTNU hier in Trondheim angeboten wird. Dieser gibt jeden Sommer 180 Studierenden aus aller Welt die Möglichkeit, ihr Auslandssemester in Norwegen mit guten Sprachkenntnissen zu beginnen.
Viking Hiking (2)
Bewerben kann man sich im März/April direkt bei den Organisatoren, oder aber über das eigene International Student Office an der Ostfalia. Ich würde Letzteres empfehlen, da man so die Möglichkeit hat, ein Erasmus-Stipendium für diesen Kurs zu bekommen, durch das die Kursgebühren in Höhe von ca. 95 Euro ersetzt werden.

Der Unterricht findet von Montag bis Freitag am Campus Dragvoll der NTNU statt und geht jeweils von 9-14 Uhr. Es gibt insgesamt acht „Beginner“-Kurse sowie einen „Intermediate-Kurs“, welchen ich selbst besuche. Der Kurs trägt seinen Namen allerdings auch nicht ohne Grund und so muss ich mich wirklich anstrengen, um mit dem Tempo mithalten zu können. Der Lehrer ist dafür aber umso netter und geht auf alle Zwischenfragen ein. Falls man sich aber wirklich überfordert fühlen sollte, kann man jederzeit in den Beginnerkurs wechseln.

Glücklicherweise hatte ich schon vorher die Möglichkeit an der Ostfalia Norwegisch-Kurse zu besuchen, die vom Sprachenzentrum kostenfrei für Studierende organisiert werden. Somit konnte ich bereits im Vorfeld Grundkenntnisse erwerben, auf die ich nun aufbauen kann.

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Zum Kurs gehört auch ein „Sozialprogramm“, für das ich selber 100 Euro zahlen musste. Und das Programm ist meiner Meinung nach das Geld allemal wert!

Fast jeden Tag stehen Aktionen wie eine Rallye durch Trondheim, Viking Hiking, Schwimmen, BBQs, sowie mehrtägige Ausflüge am Wochenende auf dem Plan. So bekommt man neben dem Sprachkurs auch viel über das norwegische Leben sowie seine Umgebung mit.

Zu guter Letzt noch ein paar Bilder der letzten zwei Wochen und vor allem vom Wochenendtrip nach Innerdalen, der uns alle wirklich beeindruckt hat.

Ein kleiner Tipp noch von mir: Wenn ein Norweger zu dir sagt, dass es keine leichte Tour mit steilem Anstieg wird, dann bereite dich auf das Schlimmste vor!

Belohnt wird man jedoch immer von den schönsten Eindrücken, die Norwegen mit seinen wunderschönen Bergen, Seen und Fjorden zu bieten hat!
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Lisa berichtet: Wohnen auf Norwegisch

Während meines Auslandssemesters wohne ich im Studentendorf „Moholt“. Dieses bietet rund 1300 Studierenden ein zu Hause und besitzt zudem einen Supermarkt und eine Poststelle direkt auf dem Gelände. Zu Anfang meines Berichtes hier mal eine kleine Gegenüberstellung zum Thema Wohnen in Wolfenbüttel und Wohnen in Trondheim:

Wolfenbüttel Trondheim
Mietkosten 280 Euro (warm) 460 Euro (warm)
Kaution 350 Euro 700 Euro
Einrichtung WG WG
Größe 24qm 10qm
Art des Hauses Private Wohnung Studentenwohnheim
Mitbewohneranzahl 3 3
Möbliert? Nein Ja
Lage Innenstadt Außerhalb, aber mit guter Anbindung zur Innenstadt/Hochschule
Mitbenutzung von Küche, Bad, WC, Wohnzimmer Wohnküche, Bad

Es ist nicht wirklich überraschend, dass man für ein Zimmer in Trondheim weitaus mehr zahlt und zudem einige Abstriche machen muss, was Größe und Lage betrifft. Allerdings sehe ich es als absolut kein Problem an, zumal ich ja hier nur für einige Zeit wohnen werde. Die WG bietet alles, was man zum Leben braucht und das Leben im Studentenwohnheim hat auch seine Vorteile.
Punkt 1: Man ist nie allein. Sofern nicht gerade Semesterferien sind, trifft man auf dem Gelände immer auf Studierende.
Punkt 2: Aktivitäten. Vor allem im Moholt Studentby gibt es jede Menge Veranstaltungen wie Filmabende und Partys (jeden Montag und Freitag).
Punkt 3: Unkomplizierte Zimmersuche. Für mich persönlich war es die schnellste und einfachste Möglichkeit, eine Unterkunft zu finden. Für internationale Studierende reserviert die Partnerhochschule Zimmer in den Wohnheim und ich musste mich nur entscheiden, in welchem Wohnheim ich einen Platz haben möchte. Sich privat um ein Zimmer zu kümmern, ist oft teurer und aufgrund der Entfernung zum Gastland schwierig.
Hinzu kommt, dass die Zimmer im Wohnheim möbliert sind. Das ist für ein Auslandssemester meiner Meinung nach sehr wichtig ist, da man nur das Nötigste mitnehmen kann.

Das Moholt Studentby und viele weitere wie zB. Steinan und Berg Studentby stehen unter der Leitung des SIT (Studentsamskipnaden, „Student Life“). Neben Studentenwohndörfern kümmert sich das SIT außerdem um Kindergärten, Cafes, uvm. und ist in der ganzen Stadt wiederzufinden. Besonders überrascht war ich, als ich erfahren habe, dass das SIT von Studenten geleitet wird!
Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier und bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Das „I-Tüpfelchen“ ist jedoch die Aussicht. Das Studentendorf liegt etwas höher gelegen an einem Hang, von wo aus man ganz Trondheim, die Berge und den Fjord bewundern kann! Einfach toll!

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Lisa berichtet: Norwegische Nächte sind lang und hell

Nun bin ich seit zwei Tagen in Trondheim und kann die ersten Eindrücke noch gar nicht in Worte fassen.
Also fange ich wohl lieber beim Abschiednehmen an. Ich war wirklich überrascht, wie viele sich trotz der Semesterferien die Zeit genommen haben und so verbrachte ich am Sonntag einen tollen Abend mit ca. 25 Freunden.
Am Dienstag fuhr ich mit einer Freundin, die mir beim Koffer schleppen half, nach Hannover und stieg dann in die S-Bahn zum Flughafen. Dort traf ich dann auch meinen Kommilitonen Niklas in Begleitung seiner Familie, der ebenso ein Semester in Trondheim studieren wird.
Der Flug an sich war sehr unkompliziert und überraschend kurz. Nach kurzem Stopp in Kopenhagen, landeten wir bei Sonnenuntergang und klarstem Himmel in Trondheim und hatten somit sofort die Möglichkeit die wunderschöne Landschaft Norwegens zu bestaunen. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte!
Landung in Trondheim

Nach unserer Landung ging es dann mit dem Bus in Richtung unseres Studentenwohnheims. Beim Kauf der Fahrkarte stellte sich allerdings heraus, dass unser Norwegisch noch alles andere als alltagstauglich ist. Aber dafür sind wir ja auch ein halbes Jahr hier. Und ansonsten kommt man überall mit Englisch gut weiter.
Überraschend stellten wir aber fest, dass es trotz der späten Stunde um Mitternacht noch immer hell war. Das hat man zwar schon tausendmal über nördliche Länder wie Norwegen gehört, aber so hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Auch als ich um zwei Uhr nachts nach dem Auspacken meiner Sachen ins Bett ging, war mein Zimmer immer noch so hell beleuchtet, dass ich die Vorhänge zuziehen musste.

Ausblick aus meinem Fenster um zwei Uhr nachts

Mit dem Wohnheim bin ich sehr zufrieden. Es gibt eine ganze Siedlung von Studentenwohnhäusern, in denen jeweils sechs WGs á vier Studenten untergebracht sind. Meine Mitbewohner habe ich noch nicht kennengelernt, aber ich gehe davon aus, dass neben mir noch ein anderes Mädel in meiner WG wohnt. Zumindest haben Frauenduschgel und -shampoo dies angedeutet. Der Rest wird wohl erst anreisen, wenn das Semester offiziell beginnt.
Den ersten Tag verbrachten wir damit, uns erst einmal etwas einzurichten und alle nötigen Dinge zu besorgen. Der erste Trip ging also zu IKEA! Zufälligerweise waren wir in Begleitung von zwei netten Umweltingenieurstudentinnen aus der Schweiz und aus Aachen, die auch an dem Erasmus Sprachkurs teilnehmen werden. Da wir das schöne Wetter genießen wollten, einigten wir uns zu Fuß zu gehen. Dass wir die Tüten und Möbel aber auch wieder zurücktragen mussten, fiel uns natürlich erst auf, als es zu spät war. Aber dank eines „geborgten“ IKEA-Wagens konnten wir alles sicher zurück zum Wohnheim bringen!

Trip to IKEA

Mein Zimmer ist nun jedenfalls schon etwas wohnlich eingerichtet und ich fühle mich bisher sehr wohl. In den nächsten Tagen werde ich mir eine Handykarte sowie ein Fahrrad besorgen um so am Wochenende die Stadt erkunden zu können. Am Montag startet dann schon der Sprachkurs, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Bis bald,
Lisa

Lisa berichtet: Die Umzugskisten sind gepackt

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In nicht einmal mehr 5 Tagen ist es soweit: Ich gehe für fünf Monate nach Norwegen!
Im Folgenden möchte ich Euch zunächst die großen W-Fragen (Wer? Wohin? Warum?) beantworten.

Wer?
Ich bin Lisa, studiere im 6. Semester Bio- und Umwelttechnik an der Fakultät Versorgungstechnik und habe mein Studium an der Ostfalia im September 2010 begonnen.
Nach meinem Abitur im Jahr 2009, entschied ich mich für ein Jahr in die USA als Au Pair zu gehen, um Auslandserfahrungen zu sammeln, mein Englisch zu verbessern und vor allem – wie viele in dem Alter- um meine größte Frage zu der Zeit herauszuzögern: Was kommt danach?
Ein Studium stand für mich eigentlich schon immer ganz oben auf der Liste, nur die Frage des Studienganges und der Uni/Hochschule war für mich sehr lange unklar.
Der Entscheidung fiel dann letzten Endes auf die Ostfalia und den Studiengang Bio- und Umwelttechnik, was ich bis heute für meine bisher beste getroffene Entscheidung halte.

Wohin?
Schon zu Beginn meines Studiums erfuhr ich, dass die Ostfalia viele Partneruniversitäten auf der ganzen Welt hat und vor allem mein Studiengang viel Unterstützung bietet, wenn man ein Auslandssemester- oder Praktikum absolvieren möchte.
Daher spielte ich schon früh mit dem Gedanken, einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen. Meine Entscheidung fiel dann letztendlich auf ein Auslandssemester in Norwegen, insbesondere an der Partnerhochschule HiST, Sør-Trøndelag University College in Trondheim.

Warum?
Gründe für meine Entscheidung gibt es viele. Zum Einen möchte ich mehr Auslandserfahrung sammeln, da ich in den letzten Jahren gemerkt habe, wie viel Freude es mir bereitet, zu reisen, andere Länder und Kulturen kennenzulernen und vor allem mit den verschiedensten Menschen zusammenzuarbeiten. Zudem möchte ich neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache erlernen (von Latein und Französisch aus Schulzeiten ist leider nicht allzu viel hängen geblieben:)). Daher fiel meine Wahl u.a. auch auf die HIST, da die meisten Vorlesungen dort nur auf Norwegisch und nicht auf Englisch angeboten werden.
Außerdem denke ich, dass es verhältnismäßig einfach ist, in meinem Alter einen solchen Auslandsaufenthalt zu planen, da man noch keine größeren Verpflichtungen wie eigene Familie, Kinder und Haus hat. Daher möchte ich gerne noch während meines Studiums diese Chance nutzen.
Des Weiteren sehe ich einen großen Vorteil darin, dass ich an der HIST Vorlesungen besuchen kann, die an der Ostfalia nicht angeboten werden.
Und zu guter Letzt macht sich ein solches Auslandssemester natürlich auch gut auf dem Lebenslauf ;).

Studieren in Norwegen

Lisa, 23 Jahre, studiert Bio- und Umwelttechnik an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Campus Wolfenbüttel. Sie ist die erste in ihrer Familie, die den Schritt an eine Hochschule gewagt und ein Studium aufgenommen hat. In diesem Sommer wird Lisas Welt noch ein Stück größer, denn sie verbringt ein Semester an der HiST, Sør-Trøndelag University College in Trondheim, Norwegen.

Auf diesem Blog wird Lisa regelmäßig über ihre Erlebnisse in Norwegen berichten und vielleicht mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen:

–          Ernähren sich Norweger wirklich nur von Fisch?

–          Ist es in Norwegen immer kalt und regnerisch?

–          Ist das Leben in Norwegen unbezahlbar?

Hier schon einmal ein kleiner Einblick in Lisas Welt an der Ostfalia: