Det finnes ikke dårlig vær – bare dårlige klær!

…Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung…

Diesen Spruch habe ich mittlerweile verinnerlicht und lebe danach. Oder versuche es zumindest! Denn sich mit den besten Allwetter-Klamotten auszurüsten ist teuer, vor allem in einem Land wie Norwegen!

Trotzdem hat sich meine Kleidungswahl hier schon ordentlich verändert. Anstatt in den Spiegel schaue ich morgens aus dem Fenster und entscheide mich meist – auch wenn die Sonne scheint – für bequeme, wasserdichte Schuhe und meine Regenjacke.

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Dabei ist das Wetter nicht einmal schlechter als in Deutschland. Die vielen Vorurteile über das Wetter in Norwegen kann ich -bisher- noch nicht teilen. Der Sommer hielt unheimlich lange an und wenn sich Familie und Freunde zu Hause schon darüber beschwert haben, dass sie bereits morgens das Auto freikratzen mussten, sind wir noch in Jeans und T-Shirt rumgerannt. Der Herbst kam dann allerdings sehr plötzlich und gestern hatten wir sogar schon den ersten Schnee! Trotzdem kann ich mich noch in keinster Weise über das Wetter beklagen. Wenn wir hin und wieder zwar auch ungemütliche Tage haben, dauern diese nie länger als zwei Tage an und werden gefolgt von klarem Himmel und Sonnenschein!

Auffällig und anders als in Deutschland ist jedoch der Nebel. Es gibt Tage, an denen es einfach nicht aufklart. An solchen Tagen kann man keine 10 Meter weit gucken. Das kenne ich von Deutschland in dieser Art und Weise nicht.

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Das Wetter ist im Allgemeinen ein sehr beliebtes Thema, über das sich die Norweger gern unterhalten und auch scherzen. So habe ich schon kurz nach meiner Ankunft zu Hören bekommen, dass man sich keineswegs auf den norwegischen Wetterbericht verlassen kann und man sich am besten morgens einfach darauf einigt: Ja, es gibt heute Wetter in Norwegen!

Aber gerade das Wechselhafte gefällt mir hier so gut, weil man immer wieder überrascht wird und lernt, sich auf jede Situation einzustellen und vorzubereiten.

Ich bin schon sehr gespannt, ob sich meine bisher noch positive Einstellung gegenüber dem Wetter ändern wird, sobald es dunkel wird und der Winter einbricht. Noch freue ich mich auf den Schnee und alles was dazugehört, wie z.B. Ski fahren.

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Wie es mir dann ergeht und ob mir ich das deutsche Wetter irgendwann doch noch herbeisehne, davon werde ich euch natürlich berichten.  🙂

Lisa berichtet: Outdoor-Trip oder Partyausflug…meine erste ESN-Reise!

Hei Hei,

in dieser Woche hat die zündende Idee bezüglich eines spannenden Blogthemas etwas länger auf sich warten lassen. Dann hat mich allerdings ein Student beim Skype-Interview anlässlich des International Days an der Ostfalia auf eine Idee gebracht. Er fragte mich, ob die Erasmus-Fahrten wirklich so sind, wie man es aus Erzählungen immer wieder hört und wie die Gerüchteküche vermuten lässt, d.h. mit wilden Partys und ausgelassenen Mädels und Jungs. Da ich diese Frage jetzt schon von vielen Leuten gehört habe, möchte ich diese Woche der Sache auf den Grund gehen und Aufklärungsarbeit leisten, was wirklich passiert. 😉

Die sogenannten Erasmus-Fahrten werden überwiegend vom ESN (Erasmus Student Network) organisiert. Diese Organisation sitzt in Trondheim und ist in ganz Europa tätig. Wenn ihr mehr über das ESN wissen wollt, dann klickt hier: http://www.trondheim.esn.no/.

Das ESN bietet die unterschiedlichsten Aktionen an: von Mottopartys, Sportveranstaltungen und Abendessen, über das Buddy-Programm bis hin zu den berühmten mehrtägigen Ausflügen wie Surftrips, Ausflüge zum Geiranger-Fjord oder den Lofoten und -ganz speziell-  ein Kurzurlaub oder vielmehr Partyurlaub auf einem Kreuzfahrtschiff. Dieses „Partyboot“ fährt im November von Stockholm nach Tallinn und beherbergt für ein paar Tage mehr als 2000 Studierende aus Schweden, Norwegen, Finnland, Estland und Lettland!

Ich hatte Glück und konnte einen Platz für den Trip zu den Lofoten vorletztes Wochenende ergattern. Trotz 20 Stunden Busfahrt sind die Lofoten das Geld und die Zeit allemal wert gewesen! Einfach atemberaubend schön!

Seht selbst!

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Allerdings hatte ich nicht mehr darüber nachgedacht, dass der Lofoten-Trip eine Erasmus-Reise ist. Ich war also kleidungstechnisch und vor allem vom Kopf her viel mehr auf einen der bereits bekannten Outdoor-Trips eingestellt und eben nicht auf eine viertätige Party. Es stellte sich aber sehr bald heraus, dass ich diesbezüglich mehr als falsch lag. Ich merkte schon früh anhand des Gepäcks der anderen Mitreisenden – welches sich bei einigen durch einen erhöhten Getränkeanteil auszeichnete- , dass diese Reise vielleicht doch etwas anders wird, als ich es erwartet hatte und bisher kennengelernt habe. Und so kam es dann auch! Zumindest am Abend kamen alle Teilnehmenden der Reise bei ausgelassener Stimmung zusammen! Es wurde viel gelacht…nicht zuletzt wegen der (teilweise wirklich sehr lustigen) Partyspiele. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von Partyspielen, die ich aus Deutschland schon kannte, aber in unserer Reisegruppe kann ich sagen, dass vor allem die französischen TeilnehmerInnen sehr engagiert bei der Sache waren. 🙂

Da ich aber davon ausgegangen bin, an einem „Naturausflug“ teilzunehmen, musste ich mich erstmal in dieser Situation zurechtfinden.

Falls ich mich noch einmal zu einer solchen Tour entscheiden sollte, dann würde auch ich ein paar Bierchen auf meine Packliste setzen!

Abschließend kann ich also festhalten, dass an den Gerüchten über die Erasmus-Reisen wirklich etwas Wahres dran ist…eine lustige Truppe war´s trotzdem!

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Ha det bra! …Macht´s gut…

Lisa berichtet: Mein Studienalltag in Norwegen

Nachdem ich die letzten Wochen viel über mein Freizeitleben hier in Norwegen erzählt habe, soll es sich diese Woche wieder etwas mehr um mein Studium drehen. Denn deswegen bin ich ja hauptsächlich hier ;).

Die Hälfte des Semesters ist bereits um und ich kann es noch gar nicht fassen. Die Zeit vergeht so schnell! Im Dezember finden schon die Klausuren statt und ich bin wirklich gespannt, wie das Ganze hier abläuft. Aber das ist ja noch ein Weilchen hin J.

An den Hochschulalltag an der HIST habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Da ich nur drei Kurse belegt habe, bleibt auch genügend Zeit für die Hausaufgaben. Diese müssen wir etwa alle 1-2 Wochen einreichen. Und die Hausaufgaben sollte man auch nicht unterschätzen, da man öfters mal 5-6 Stunden daran sitzt. So sehr sie mich am Anfang auch genervt haben, weiß ich sie mittlerweile wirklich zu schätzen. Ich merke nämlich sofort, wenn ich etwas in der Vorlesung nicht verstanden habe. Außerdem bereitet man sich dadurch kontinuierlich auf die Prüfung vor und ich hoffe, dass die Klausurenphase dadurch etwas weniger stressig wird.

Mein Stundenplan sieht zurzeit wie folgt aus:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
Korrosion-Labor Chemietechnik 2
Korrosion-Labor Chemietechnik 2
Chemietechnik 2 Korrosion-Labor Korrosion Chemietechnik 2
Chemietechnik 2 Korrosion Chemietechnik 2
Prozesschemie Prozesschemie Korrosion
Prozesschemie Prozesschemie Korrosion

 

Das Chemietechnik-Labor wird selbst geplant und durchgeführt, daher gibt es keinen fest verankerten Termin im Stundenplan. Dienstagnachmittag bleiben meist alle nach der Vorlesung Prozesschemie im Raum sitzen und beginnen mit den Hausaufgaben für die nächste Woche. Die Dozentin bleibt meistens auch im Raum und ist bei Fragen ansprechbar. Das erinnert zwar alles  etwas an Schule, aber ich finde das trotzdem super!

Soweit ich weiß, gibt es bei uns keine Lerngruppen. Es ist üblich, dass  der Großteil der Studierenden am Nachmittag nach den Vorlesungen in der Klasse zusammen sitzen bleibt und an den Hausaufgaben oder Laborprotokollen arbeitet.

Von den Kursen, die ich hier belegt habe, macht mir vor allem das Korrosionslabor echt viel Spaß. Das findet zusammen mit den Materialtechnikern statt, die in der gleichen Fakultät wie die Chemietechniker sitzen und sich in vielen Hinsichten mit EGT und BEE vergleichen lassen. Im Labor untersuchen wir das Korrosionsverhalten verschiedener Materialien bei unterschiedlichen äußeren Einflüssen. Vor drei Wochen durften wir nach dem Labor etwas länger bleiben und beim Schweißen helfen! Das habe ich natürlich auch sofort ausprobiert. Ich glaube nämlich nicht, so schnell wieder die Gelegenheit dazu zu bekommen. Das Ergebnis konnte sich mehr oder weniger sehen lassen. 😉

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Trotz alledem bleibe ich aber meiner Fakultät an der Ostfalia treu und schicke Euch daher abschließend viele Grüße von den Lofoten!

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Vi snakkes!

Lisa berichtet: Bokmål, Nynorsk oder doch lieber Englisch!?

Diese Woche werde ich mich endlich an das Thema „Sprache“ wagen. Bisher habe ich nämlich immer versucht, dieses Thema hinaus zu schieben und auf ein „Norwegisch-Wunder“ zu hoffen, um euch dann ganz stolz mitteilen zu können, dass ich mittlerweile fließend Norwegisch spreche. Aber das ist leider bisher nicht passiert…

Stattdessen quäle ich mich immer noch mit der Sprache. Der Sommer-Sprachkurs hat mir zwar wirklich sehr geholfen, die Basics noch einmal aufzufrischen und auch viele Vokabeln und Redewendungen dazuzulernen, aber er reicht längst nicht aus, auf sämtliche Alltagsgespräche vorzubereiten.

Das größte Problem sind jedoch die verschiedenen Dialekte und auch die Geschwindigkeit, mit der die Norweger sprechen. Meine Kommilitonen kommen alle aus unterschiedlichen Teilen Norwegens und obendrein gibt es hier auch noch zwei offizielle Landessprachen: Bokmål und Nynorsk. Wenn man Norwegisch lernt, dann meist Bokmål, denn diese ist etwas häufiger verbreitet. Nichtsdestotrotz habe ich auch schon viele Leute kennengelernt, die Nynorsk sprechen. Das macht das Ganze umso komplizierter.

Natürlich geben sich die Norweger große Mühe deutlich und langsam zu sprechen, wenn man sie darum bittet. Aber oft wechselt das Gespräch sehr schnell wieder zum Englischen, da dies immer noch die einfachste Art der Verständigung ist.

Und somit habe ich zurzeit nicht das Gefühl, schon viel Norwegisch zu sprechen bzw. viel zu verstehen. Norwegisch lesen oder Filme auf Norwegisch mit norwegischem Untertitel zu sehen, ist wiederum etwas ganz anderes: Hier verstehe ich das Meiste, da viele Wörter dem Deutschen oder Englischen ähneln.

Genauso verhält es sich mit den Vorlesungen. Gibt es ein Skript oder schreiben die Dozenten parallel  an die Tafel, fällt es nicht schwer die Zusammenhänge zu verstehen, zumal die meisten Fachbegriffe aus der Mathematik, Chemie oder Physik ähnlich sind.

Auch unsere Hausaufgaben und Laborberichte haben wir von Anfang an auf Norwegisch abgegeben.

Wenn mich dann aber nach der Vorlesung später im Supermarkt die Kassiererin nach etwas anderem fragt, als einer Tüte (pose) oder der Quittung (kvittering), bin ich wieder überfordert. 😉

Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr an meinem Norwegisch arbeiten kann. Eine gute, aber auch etwas andere Art des Lernens, bietet das Sprachcafé in Trondheim. Hier trifft man Norweger und andere internationale Studenten, mit denen man bei einem gemeinsamen Kaffee und einem Norwegisch-Quiz die Sprache „praxisnah“ lernt.

Einige besondere Eigenarten der norwegischen Sprache sind mir recht schnell aufgefallen. Es gibt z.B. nach dem Niesen keine Redewendung wie „Gesundheit“. In so einem Fall entschuldigt sich – wenn überhaupt – derjenige, der genießt hat. Auch ist es eher selten, dass man sich vor dem Essen einen guten Appetit wünscht. Im Gegensatz dazu ist es üblich, sich im Anschluss für das Essen zu bedanken. Überhaupt sind die Norweger sehr höflich und bedanken sich sehr viel.

Zu guter Letzt hier noch ein paar Fotos von meinem Roadtrip letztes Wochenende zum Geiranger Fjord über Kristiansund, Molde, die Atlantic Road sowie vorbei am Trollstigen. Die Tour war wirklich super und auch wenn das Wetter nicht immer mitspielen wollte, haben wir trotzdem das Beste daraus gemacht! 🙂

woche 10_Atlantic Road2woche 10_Kirche in Lom  woche 10_See in den Bergen woche 10_Trollstigen

In diesem Sinne „Fin helg!“…ein schönes Wochenende… 🙂

 

Lisa berichtet: Der 1.Besuch aus Deutschland

Der Blogeintrag wird sich in dieser Woche um meinen Besuch aus Deutschland drehen. Während eines Auslandsemesters bietet es sich nämlich nicht nur an, mit neu gewonnenen Freunden etwas zu unternehmen, sondern auch Besuch von Familie und Freunden aus der Heimat zu empfangen und ihnen ein Stück des „neue“ Lebens im Ausland zu zeigen.

Der nächste Flughafen befindet sich nicht allzu weit von Trondheim entfernt und hin und wieder gibt es günstige Flüge von Deutschland ab 100 Euro. Daher haben sich meine Familie und Freunde auch schon für einen Besuch angemeldet und der erste war sogar schon da. 🙂

Ein sehr hilfreicher Tipp ist es, dass man sich hier im Wohnheim im Activity House Gästebetten umsonst ausleihen kann. Somit kann man ganz unproblematisch bis zu zwei Personen für bis zu zwei Wochen unterbringen. Mehr würden allerdings auch nicht in die kleinen Zimmer passen. 😉

Und wenn der Besuch erst einmal da ist, dann verbringt man sowieso sehr wenig Zeit auf dem Zimmer, sondern geht – solange das Wetter noch mitspielt – nach draußen.

Und das Wetter hat sich bisher wirklich nur von seiner besten Seite gezeigt. Seitdem ich hier bin – nun schon seit fast zwei Monaten! – hatten wir lediglich ein paar Regentage und bis vor ein paar Tagen noch Sommerwetter. So langsam merkt man allerdings, dass der Herbst kommt. Es wird etwas frischer, die Blätter färben sich bunt, aber die Sonne lässt sich immer noch jeden Tag blicken.

In einem meiner letzten Einträge habe ich ja schon von ein paar Dingen erzählt, die man hier in Trondheim machen kann. Da gibt es wirklich eine Menge zu tun und langweilig wird einem hier definitiv nie. Besonders freut sich mein Besuch natürlich auf die berühmten Cabintrips und um einen solchen kommt wohl auch niemand herum, der mich besuchen kommt!

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Man kann außerdem in Trondheim als Student vergünstigt Autos mieten, um so einen kleineren oder auch größeren Roadtrip zu machen. Da Trondheim ziemlich mittig in Norwegen gelegen ist, kann man sowohl nördliche, als auch südlichere Orte besuchen. Dieses Wochenende geht es z.B. mit ein paar internationalen Studenten mit dem Mietwagen an der Küste entlang in Richtung Atlantic Road, Trollstigen und Geiranger Fjord, der wirklich schön sein soll!

Unter dem folgenden Link findet ihr ein paar Fotos zum Fjord. Wenn ihr euch ein bisschen umschaut findet ihr auch Bilder zum Trollstigen, der Atlantic Road und vielen anderen tollen Ausflugszielen in Norwegen. Da bekommt man richtig Norwegen-Fieber!

http://www.visitnorway.com/uk/Where-to-go-uk/Fjord-Norway/The-Geirangerfjord/

Im Allgemeinen wird also keiner meiner Besucher ohne eine richtige Wandertour in Norwegen wieder nach Hause fliegen oder aber ohne Brunost probiert zu haben, einen typischen norwegischen braunen Karamelkäse. Nur von dem Fischtran, der hier von vielen Norwegern für die Gesundheit getrunken wird, werde ich wohl meine Gäste verschonen. Denn der ist wirklich eklig, wie ich bereits feststellen musste!

Wer jetzt Lust bekommen hat, mich zu besuchen, darf sich gerne an mich wenden. Dann werde ich schon einmal eine Hütte raussuchen und Brunost habe ich sowieso immer im Kühlschrank! 🙂

Lisa berichtet: Auf Tour in Norwegens Bergen

Ich komme gerade von meinem bereits dritten Cabintrip zurück, auf dem ich innerhalb der letzten zwei Wochen war. Und von diesen würde ich Euch heute gerne berichten.

Wieich in einem früheren Beitrag bereits erwähnt habe, bietet der NTNUI von Studenten gebaute Hütten im Umfeld von ca. 200 km² an, die man für einen geringen Betrag (30 NOK pro Nacht à 3-4 Euro) mieten kann. Dafür muss man nichts weiter tun, als mittwochs rechtzeitig ins NTNUI Büro zu kommen. Es muss zwar oft um die Hütten gekämpft werden, vor allem wenn sie aufgrund der Lage oder Einrichtung beliebt sind, aber wenn man wie wir früh aufsteht und sich mit Tee und Keksen morgens um halb sechs vor das Büro setzt, hat man oft Glück und darf sich als Erster eine Hütte aussuchen. Und das haben wir – dh. eine Gruppe von ca. 10 Leuten, die sich im Sprachkurs kennengelernt hat und überwiegend aus Deutschen und Finnen besteht – dann auch gemacht.

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Praktisch ist es am Freitag gegen Mittag aufzubrechen, um dann noch genug Zeit für die Anreise zu haben. Denn die Hütten liegen oft einige Stunden fernab von der Straße inmitten von Sümpfen und Bergen. Deshalb bietet es sich auch an, gute Wanderschuhe sowie einen großen Trekkingrucksack dabeizuhaben. Denn das Essen und alles was man dort oben braucht, muss natürlich selbst mitgenommen werden. Es gibt weder Strom noch fließend Wasser, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und es ist auch eine tolle Erfahrung mal ohne Mikrowelle, Dusche und Laptop zu leben. Wasser holt man sich zum Kochen als auch Trinken aus nahegelegenen Seen und Bächen und auch wenn erst darüber diskutiert wurde ob man das Wasser vor dem Trinken abkochen sollte, bin ich nicht krank geworden als ich es als angehende Bio-und Umwelttechnikerin für als O.K. befunden habe, es direkt aus der Wasserstelle zu trinken. 🙂

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Die Hütten haben oft tolle Extras zu bieten, wie Gitarren, Boote, Angeln inkl. Angellizenz, ein Waffeleisen fürs Lagerfeuer oder manchmal sogar eine Sauna!

Auch um das Feuerholz muss sich selbst gekümmert werden um die Hütte zu Heizen sowie Wasser zum Kochen bringen. Die Männer sind in  dieser Rolle natürlich sehr aufgegangen. 🙂

Dass natürlich nicht alles auf so einer Tour glatt laufen kann, ist klar. Und so kam es, dass beim zweiten Cabintrip beim Holzhacken versehentlich die Axt in den Fuß gerutscht ist. Zu dumm nur, dass diesmal nicht die finnische Medizinstudentin dabei war, aber mit einer Mullbinde und wagen Erinnerungen aus dem Erste Hilfe Kurs konnte die Blutung fürs Erste gestoppt werden. Nachdem mir am Telefon mit dem Notruf ausdrücklich erklärt wurde, dass es keine gute Idee sei, den Verletzten auf einer selbstgebauten Trage 1 km bergab durch steiles Gelände bei Dämmerungseinbruch zu tragen, wurde ein Rettungshelikopter geschickt. Mit Taschenlampen machten wir auf einen geeigneten Platz zum Landen aufmerksam und zu allem Glück war einer der Ärzte sogar Deutscher. Somit gab es immerhin keine Verständigungsprobleme und der Rücktransport ins Krankenhaus lief zwar spektakulär, aber dennoch problemlos ab. Kurz und knapp: Der Fuß ist noch dran, er kann auch schon wieder laufen und alles war weniger schlimm als es aussah. 🙂

Trotz alledem gefallen mir diese Cabintrips sehr gut, da man so eine Menge von Norwegen und vor allem seiner wunderschönen Landschaften sieht. Die Gruppendynamik macht Spaß und so ein Wochenende ist der ideale Ausgleich zum Studienalltag. Ich freue mich schon auf die nächste Tour!

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Lisa berichtet: Der Fahrradlift und weitere Sehenswürdigkeiten in Trondheim

Diese Woche wird sich mein Beitrag vor allem um das kulturelle Leben in Trondheim drehen. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es hier, und welche Orte sind auch ohne geschichtlichen Hintergrund einen Besuch wert?

Als erstes fällt mir natürlich der Nidarosdom ein, welcher im 11. Jahrhundert erbaut wurde und somit als das größte Gebäude Norwegens aus dem Mittelalter gilt. Ich war schon ein paar Mal dort und finde es immer wieder beeindruckend, wie riesig dieser Dom ist.

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Trondheim wurde übrigens im Jahre 997 gegründet und hieß früher Nidaros, daher auch der Name des Doms.

In der Nähe des Doms befindet sich auch die „Gamle Bybro“, eine alte Brücke, die Innenstadt mit der Altstadt Trondheims verbindet. Von dieser Brücke aus hat man auch einen wunderschönen Ausblick auf die typischen alten Häuser Trondheims.

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Trondheim hat zudem unheimlich viele Museen für jeden Geschmack zu bieten. Von einem Volksmuseum, Kunstmuseum und Wissenschaftsmuseum, bis hin zum Rockheim (wortwörtlich „die Heimat des Rock“), einem relativ neuen Museum in einem beeindruckenden Gebäude direkt am Hafen.

Des Weiteren kann man in Trondheim überall Fahrräder mieten und berühmt ist Trondheim u.A. für seinen Sykkelheis, den Fahrradlift. Dieser wurde im Jahr 1993 gebaut und war somit der erste Fahrradlift überhaupt! Allerdings braucht es einiges an Übung, was wir bereits bei unserer Stadtrallye gesehen haben.

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Aber auch Orte ohne besonderen geschichtlichen Hintergrund sind immer wieder einen Besuch wert. Bei gutem Wetter bietet es sich an, in Bymarka oder Estenstadmarka wandern und in einem der vielen Seen baden zu gehen.

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Im Winter soll man dort auch wunderbar Skifahren gehen können, was ich gerne ausprobieren möchte, sobald der erste Schnee liegt. Auch Angeln ist hier sehr beliebt und in den Fjorden sogar ohne Genehmigung möglich. Für die Seen braucht man allerdings eine Lizenz. Auch für Mountainbiker sowie Freizeitradler gibt es hier jede Menge toller Strecken, aber Achtung: unterschätzt die Berge nicht!

Lisa berichtet: Der Studienalltag in Norwegen

Nachdem ich heute meine zweite Vorlesungswoche beendet habe, möchte ich Euch ein wenig über mein Studium hier an der HIST erzählen. Neben der großen NTNU Universität wirkt die HIST relativ klein. Dennoch hat sie insgesamt 8000 Studierende, die auf sechs Fakultäten an sechs Standorten in Trondheim aufgeteilt sind. Mein Campus befindet sich direkt im Zentrum und ist mit dem Bus von meinem Wohnheim aus gut zu erreichen.

Meine Fakultät ist aufgeteilt in die Bereiche Material- und Chemietechnik und ich besuche aus beiden Bereichen Vorlesungen.

Die Vorlesungen hier sind im Gegensatz zu denen an der Ostfalia auf 2 x 45 Minuten aufgeteilt mit einer Pause von zehn Minuten. Die Umstellung fiel mir sehr leicht, da 45 Minuten meiner Meinung nach optimal sind, um sich gut konzentrieren zu können. Was die Zeiten der Vorlesungen jedoch betrifft, scheinen die Dozenten hier sehr flexibel zu sein und beenden auch gerne mal frühzeitig ihren Unterricht. Und während alle anderen zügig ihre Sachen einpacken, sitzen wir Deutschen oft noch an unserem Platz und können es nicht fassen

Die Labore hier sind soweit ich das bisher beurteilen kann, weniger anspruchsvoll was den Inhalt und die Aufgabenstellung betrifft. Jedoch wird mehr Wert auf die formelle Ausarbeitung gelegt. Die Durchführung geschieht überwiegend selbstständig, was bedeutet, dass man sich vorab gut auf das Labor vorbereiten muss. Im dritten Studienjahr dürfen die Studierenden selbständig ohne Aufsicht in den Laboren arbeiten und sich oft auch die Labortermine selbst einteilen.

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Die Bibliothek ist hier auf mehrere Gebäude aufgeteilt, der Verleih geschieht aber ähnlich wie an der Ostfalia und wenn ein Buch nicht vorrätig ist, kann man es dort auch bestellen.  Interessant finde ich auch, dass man hier umsonst scannen, drucken und kopieren kann. Oft werden die Unterlagen und Skripte sogar von den Dozenten selbst ausgedruckt und an alle verteilt.

Ein richtiges „Mensa-Mittagessen“ gönnen sich aber nur die wenigsten norwegischen Studierenden. Üblicher ist es, sich von zu Hause „Matpakke“ mitzunehmen und dann gegebenenfalls in der Mikrowelle warm zu machen. Diese sowie ein Kühlschrank, Wasserkocher und Kaffeemaschine werden den Studenten nämlich umsonst zur Verfügung gestellt und auch gut genutzt.

An jedem Standort gibt es außerdem kleine Schreibwarengeschäfte, was ich sehr praktisch finde, falls einem Stifte oder Papier ausgehen.

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Im Großen und Ganzen wurde ich sehr lieb von meiner Klasse aufgenommen. Natürlich ist es anfangs schwierig Kontakt zu knüpfen, da die Norweger sehr gern unter sich bleiben und die Hemmschwelle größer ist, neue Studenten anzusprechen, die obendrein nicht die eigene Sprache sprechen. Aber sie geben sich große Mühe und laden uns auch immer wieder zu außerstudentischen Aktivitäten am Nachmittag und Abend ein, was einem die Möglichkeit gibt, sich besser kennenzulernen.

Lisa berichtet: Das etwas andere Sportangebot

Jetzt bin ich schon einen Monat in Norwegen und die Zeit verging so schnell. Letzte Woche habe ich meinen Sprachkurs beendet und am Samstag war meine Sprachprüfung, auf deren Ergebnis ich immer noch gespannt warte!

Mein Sprachkurs

Mitlerweile hatte ich auch die Chance, das Sportangebot der Hochschule zu testen. Wenn man NTNUI-Mitglied ist (Semesterbeitrag liegt zurzeit bei etwas über 100 Euro), kann man sämtliche Sportangebote der NTNU sowie des SIT nutzen. Zur Verfügung stehen drei große Fitnesscenter, sämtliche „normale“ Sportarten aber auch ausgefallenere wie z.B. Unterwasserrugby, Kitesurfen, Rudern, Bouldern, Eishockey, Capoeira, Paintball sowie natürlich sämtliche Wintersportarten. Nicht zu vergessen: Quidditch!

Quidditch

Die Mitgliedschaft hat außerdem den Vorteil, dass man Zugang zu sämtlichen Hütten bekommt, die die NTNU in ganz Norwegen besitzt. Für einen kleinen Beitrag kann man sich jeden Mittwoch eine der Hütten für Ausflüge mit Freunden am Wochenende sichern und bekommt dazu jede Menge Infomaterial für eine detaillierte Anreise- und Wegbeschreibung. Hier ein Link mit deutschsprachigen Infos zu den Hütten: http://org.ntnu.no/koiene/tysk.php

Das NTNUI hat außerdem eine Studentenhütte hier in der Nähe mit kostenlosem Shuttlebus und leckeren Waffeln und Suppe sowie einer Sauna. Es ist sogar möglich, sich während der Klausurenphase dort ein Zimmer zu mieten, um in Ruhe und idyllischer Umgebung lernen zu können. Wäre das nicht auch mal was für die Ostfalia?

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Einladung zum Candlelight-Dinner bei Lisa

In dieser Woche haben wir (die AdministratorInnen des Blogs vom Team Hochschulkommunikation der Ostfalia) gemeinsam mit Lisa ein kleines Experiment gemacht: Im Netz haben wir nach einem leckeren Rezept für Lachs-Spinat-Nudeln gesucht, sind dann in Norwegen und Deutschland einkaufen gegangen und haben ein tolles Abendessen gekocht. Unseren, natürlich nicht repräsentativen Preisvergleich, und Lisas Einschätzung zu den Preisen in Norwegen gibt es hier:
Preise
Ein SEHR wichtiges Thema in Norwegen.
Die Lebenshaltungskosten sind hier nämlich weitaus höher als in Deutschland. Manche Leute sprechen sogar davon, dass Norwegen das teuerste Land Europas ist. Ob das nun stimmt, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass die Norweger ein wesentlich höheres Einkommen haben und die Preise für sie demnach völlig normal sind.
Für ein 0,5l Bier in einer Bar zahlt man schnell 10 Euro oder mehr, wenn man Glück hat „nur“ 8 Euro. Wir haben im Sprachkurs bereits festgestellt, warum es in Norwegen so kalt ist: Damit das Bier nicht warm wird, an dem man drei Stunden lang nippt!
Um ein Gefühl für die unterschiedlichen Preise zu kriegen, hier das Ergebnis unseres Experiments:

Lachs-Spinat-Nudeln mit Früchtequark

Preise:

Bezeichnung Preise Norwegen in NOK Preise Norwegen in EUR Preise Deutschland in EUR
Lachs 400g 49,90 6,40 4,99
Tagliatelle 500g 19,90 2,55 0,49
Spinat frisch 200g 25,91 3,32 0,20
Creme Fraiche 21,90 2,80 0,99
Frischkäse 22,90 2,94
Knoblauch 2er-Pack 8,61 1,10 0,79
Zitrone 3,47 0,44
Quark-Creme 17,40 2,23 2,00
Pfirsiche 17,90 2,30 1,99
Selbstgepflückte Blaubeeren Umsonst 2,99
Wasser 1,5l 15,90 2,04 0,50
Apfelsaft 2l 14,90 1,91 1,39
218,69 28,04 16,33

bei einem aktuellen Wechselkurs von 1 EUR= 7,8 NOK

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Wem die Preise dann auf Dauer aber doch zu hoch sind, kann sich auch in den kostenlosen Shuttlebus nach Schweden setzen, der wöchentlich direkt hier im Studentendorf abfährt. Dort kann man dann hinter der Grenze Lebensmittel sowie Alkohol „günstig“ einkaufen, was ich auf jeden Fall im Laufe der nächsten Wochen einmal ausprobieren werde.

Reisen finde ich wiederum verhältnismäßig preiswert. Für Busse und Bahnen zahlt man teilweise sogar weniger als in Deutschland, was mich überrascht hat. Für meine Busfahrkarte, mit der ich das ganze Semester in Trondheim und Umgebung Bus, Bahn und die Fähre benutzen kann, zahle ich umgerechnet ca. 170 Euro.

Abschließend lässt sich also sagen, dass Norwegen natürlich ein teures Land ist. Allerdings kann man mit ein paar Tipps und Tricks einiges an Geld sparen und wenn man wirklich kein Geld ausgeben will, dann geht man am Besten dorthin, wofür Norwegen berühmt ist:  in die Natur! Campen und Angeln ist so gut wie überall erlaubt, Wandern kostet nichts und für „Matpakke“ (Lunchpaket für unterwegs) hat man doch immer ein paar Kronen übrig.

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