DisAM-Praxis

Ein Bestandteil des DisAM-Forschungsprojekts ist der mehrteilige Praxisbereich, in dem ausgewählte Aspekte digitaler Bildung explorativ untersucht oder erprobt und optimierte Vorschläge für praxisnahe Umsetzungen entwickelt werden. Die drei verschiedenen Praxisbausteine beinhalten arbeitsmarktqualifizierende innovative Elemente und zeichnen sich durch ihren partizipativen Charakter aus.


INTERAKTIVES LERNSZENARIO

Das DisAM-Projekt beschäftigt sich auch explorativ mit der Frage, wie praxisnahes, adressat*innengerechtes, barrierereduziertes digitales Lernen für die selbstbestimmte Arbeitsmarktqualifizierung von Menschen mit Behinderung aussehen kann. Eine Antwort darauf bietet das im Projekt exemplarisch entwickelte immersive digitale Lernszenario am Beispiel einer Tischlerei. In der digitalen Lernumgebung einer virtuellen Holzwerkstatt können sich die User*innen frei bewegen und selbstgesteuert agieren. Multimediale, interaktive Qualifizierungsmodule bieten dabei abwechslungsreiche, praxisnahe Lernmöglichkeiten in einem intuitiv erkundbaren Lernszenario.

Das entstandene Lernmodul wird durch die partizipative Arbeitsgruppe des DisAM-Hybridlabors getestet und nach Fertigstellung bereitgestellt.


PARTIZIPATIVES HYBRIDLABOR

Im Zentrum des DisAM-Hybridlabors steht eine Arbeitsgruppe, die sich tiefergehend damit auseinandersetzt, was digitale Kompetenzen sind und wie diese erworben werden können. In der Gruppe arbeiten vier Beschäftigte einer WfbM und vier Fachkräfte gemeinsam mit der DisAM-Mediendesignerin partizipativ an der Entwicklung eines Lernmoduls zu digitalen Kompetenzen am Arbeitsplatz.
In dem interhierarchischen Format werden darüber hinaus das interaktive Lernszenario „Arbeitsplatz Tischlerei“ praktisch getestet und Schlüsselkompetenzen wie z.B. kooperatives Lernen, Selbstpräsentation und digitale Kompetenzen erworben.
„Hybrid“ bedeutet hierbei, dass sich die Laborant*innen regelmäßig über einen 14-monatigen Zeitraum sowohl in Präsenz als auch in digitalen Treffen austauschen. Eine Besonderheit stellt außerdem die Mitwirkung einer selbst entwickelten KI-Avatarin namens „KIrstin“ dar, die zusätzlich als pädagogische Assistentin mit der Gruppe interagiert. Das von der Gruppe kokreativ entwickelte Lernmodul zu digitalen Kompetenzen wird im Ergebnis auf der DisAM-Webseite bereitgestellt.


TESTLABORE

In den Testlaboren des DisAM-Forschungsprojektes erproben und evaluieren Beschäftigte der sechs am Projekt beteiligten Werkstätten in Kleingruppen digitale Bildungsangebote. In einer Recherche konnten Lern-Apps, digitale Programme und einrichtungsinterne Lernmedien, die spezifisch für Menschen mit Behinderung entwickelt wurden oder für beeinträchtigte Menschen geeignet sind, ermittelt werden. Diese werden in den Kleingruppen an Tablets getestet und auf einem Feedbackbogen bewertet. Anhand der Rückmeldungen der User*innen werden grundlegende Kriterien für adressat*innengerechte, barrierereduzierte digitale Bildungsangebote gesammelt, die für die Entwicklung neuer Angebote berücksichtigt werden sollten.