Neben der Befragung von Beschäftigten und Fachkräften der WfbM wird sich im Forschungsprojekt DisAM auch praktisch mit digitaler Bildung auseinandergesetzt. Ein Baustein hiervon ist das Erproben digitaler Bildungsangebote durch Beschäftigte der Werkstätten.
Jede der teilnehmenden Kleingruppen recherchiert, welche digitalen Bildungsangebote es derzeit auf dem Markt gibt. Die Bildungsangebote werden dann mit eigenen Tablets getestet: Was funktioniert gut und was nicht? Wie muss ein Bildungsangebot gestaltet sein, damit es attraktiv ist und Lernerfolge bringt?
Die ersten Test-Labore starten bereits nach dem Sommer.
Nach dem Pretest-Test ist vor der Erhebungsphase und diese
hat am 12. März begonnen.
Bei der durchgeführten Gruppendiskussion waren 8 Beschäftigte einer WfbM dabei, die sich sehr gut mit digitalen Geräten und Medien auskennen, da sie tagtäglich damit arbeiten. Im Umgang mit speziellen PC-Programmen unterstützt sich die Gruppe gegenseitig und oft helfen auch Youtube-Tutorials, um sich etwas Neues anzueignen.
Was Vor- und Nachteile digitaler Tools und Programme angeht,
entsteht ein differenziertes Bild: Die Vorteile sind groß, was z.B. die Kommunikation,
Navigation oder Unterhaltung betrifft, aber gleichzeitig gibt es auch viele
Möglichkeiten für Betrug, (politische) Missinformation sowie Feindlichkeit im
Netz.
Didi Hallervorden von vor 40 Jahren und der Heutige geben sich die Hand? Mit KI kein Problem mehr. Ein Teilnehmer erzählte von einer Sendung, in der dies täuschend echt umgesetzt wurde. Das ist für ihn gleichzeitig beängistigend und faszinierend.
Ein Wunsch in der Gruppe wäre, irgendwann einen 3D-Drucker anzuschaffen, um das Produkt-Portfolio der Werkstatt noch zu erweitern. Das würde sowohl die digitalen als auch die beruflichen Kompetenzen der Beschäftigten nochmal erhöhen.
Es ist auch Thema, was sich die Teilnehmenden in Bezug auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wünschen würden: Dass z.B. mehr auf ihre individuellen Stärken geschaut wird, statt direkt einen Stempel verpasst zu bekommen. Und Potentiale gibt es einige in der Gruppe: Der eine beispielsweise begeistert als Musiker und die andere ist Spezialistin in Kreativ-Software.
Bildkarten der Gruppendiskussion
Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter zum nächsten Standort der Werkstatt. Auch dort wurde eine interessante Gruppendiskussion geführt. Außerdem wurde, wie auch schon am Tag zuvor, eine Netzwerkkarte mit einigen Beschäftigten ausgefüllt, um zu erfahren, wie gut diese in ihrem Alltag vernetzt sind. Die Frage hierbei ist: Können sich daraus Netzwerke für eine Beschäftigung auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt erschließen lassen? Da nach der Gruppendiskussion bei vielen das Interesse groß war noch weiter zu arbeiten, wurde die Netzwerkanalyse statt mit geplanten vier Personen mit acht Teilnehmenden durchgeführt. Wir freuen uns natürlich über die rege Teilnahme und bedanken uns bei den beteiligten Fachkräften!
Das BMAS – Bundesministerium für Arbeit und Soziales – fördert den Austausch von Inklusionsprojekten.
DisAM-Team beim BMAS-Austauschtreffen am 16.11.2023
Elf Forschungsteams präsentieren ihre Projekte und berichten über Erfahrungen und Ergebnisse. Unter den durch das BMAS geförderten Projekten stellt auch das DisAM-Team erstmals das neue Modellprojekt mit einem Poster vor.
Poster Modellprojekt DisAM 2023
Neben dem Projektaustausch sind weitere Schwerpunkte des Treffens der Ausbau partizipativer Beteiligung in Forschungsprojekten und die Entwicklung neuer Strategieziele zur Förderung digitaler Teilhabe.
Nach einigen Monaten der Vorbereitung ging es am 15. November für den Pretest in eine niedersächsische WfbM, wo die Methoden der Gruppendiskussion und der Netzwerkanalyse erprobt werden konnten.
In zwei Gruppen diskutierten zehn bzw. zwölf Beschäftigte der Werkstatt zu ihren Erfahrungen mit digitalen Medien. Es entstanden in beiden Gruppen lebhafte Gespräche und es war ein gewinnbringender Austausch. Welche Medien werden von wem genutzt und wie oft? Was sind eigentlich die Vorteile unserer digitalen Welt und was die Nachteile? Youtube-Tutorials, Chat GPT und Tiktok-Challenges sind dabei nur einige Schlagworte, die gefallen sind.
Beim Ausfüllen von Netzwerkkarten in zwei kleineren Gruppen trugen die Teilnehmenden ihre Kontakte im Privaten und Beruflichen ein und es wurde geschaut, welche Beziehungen und Vernetzungen bestehen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, die an den Gruppendiskussionen und der Erstellung der Netzwerkkarten mitgewirkt haben. Uns hat es viel Freude gemacht und die Erfahrungen und Rückmeldungen helfen uns ungemein weiter!