regioWB: Erprobte Module

Berufspädagogische Fortbildungen für Praxisanleiter*innen

Mit dem neuen Pflegeberufegesetz, das ab 1. Januar 2020 in Kraft treten wird, sind alle Praxisanleiter*innen verpflichtet, jährlich eine berufspädagogische Fortbildung über mindestens 24 Stunden zu absolvieren und nachzuweisen (§4 Abs. 3 PflAPrV).

Im Rahmen des Forschungsprojekts regioWB bieten wir ein auf diese Neuerung abgestimmtes Weiterbildungsmodul zum Thema „Anleiten und Bewerten in der Praxisanleitung“ an. Das Modul richtet sich an erfahrene Praxisanleiter*innen aus den Gesundheitsberufen. Es besteht aus zwei thematisch getrennten Präsenzveranstaltungen, sogenannten Units, mit jeweils 24 Unterrichtsstunden. Vor den Präsenzterminen finden literaturbasierte Selbstlernphasen statt.

Nach erfolgreichem Abschluss einer Unit erhalten die teilnehmenden Praxisanleiter*innen ein Hochschulzertifikat, welches der berufspädagogischen Fort-/Weiterbildung der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (§4 Abs. 3 PflAPrV) entspricht.

Weitere Informationen zu den Inhalten und dem Aufbau des Moduls finden Sie hier.
Die Modulbeschreibung können Sie sich hier herunterladen.

Unit 1: Anleitungssituationen planen und durchführen (Abgeschlossen)

In der Unit werden Voraussetzungen zur Gestaltung erfolgreicher Anleitungsprozesse vermittelt. Die Teilnehmenden planen Anleitungssituationen in Teilschritten und unter Anwendung geeigneter didaktischer Methoden. Sie führen im Rahmen des Microteachings die geplanten Anleitungen durch und reflektieren die Lehr-Lernsituationen gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden. Sie erweitern ihre Kompetenzen zum zielgerichteten Planen von Anleitungssituationen ebenso wie den Umgang mit schwierigen Anleitungs- oder Reflexionssituationen.

Folgende Lehrinhalte werden in der Unit vermittelt:

  • Lerntheorien
  • Didaktische Gestaltung von Lehr-/Lernsequenzen
  • Planung von Anleitungssituationen
  • Problembehaftete Anleitungssituationen
  • Microteaching an ausgewählten Planungen und Anleitungssituationen durchführen.

Unit 2: Beurteilen und Bewerten
(Abgeschlossen)

In der Unit werden Voraussetzungen zur Gestaltung erfolgreicher Prüfungs- und Beurteilungssituationen vermittelt. Die Teilnehmenden planen Beurteilungssituationen unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Formen von Leistungskontrollen und unter Beachtung von prüfungsrelevanten gesetzlichen Grundlagen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Problematik der Objektivität im Zusammenhang mit Beurteilungs- und Bewertungssituationen. Mit Hilfe des Microteachings werden die geplanten Beurteilungssituationen durchgeführt und gemeinsam mit den anderen teilnehmenden Praxisanleiter*innen reflektiert. Sie identifizieren Konflikte und Probleme in Beurteilungssituationen und trainieren, diese unter Anwendung von Konfliktlösungsstrategien und –methoden zu lösen.

Folgende Lehrinhalte werden in der Unit vermittelt:

  • Formen der Leistungskontrolle
  • Gesetzliche Grundlagen der Leistungskontrolle
  • Kriterien zur Leistungsbeurteilung
  • Objektivität und Distanz
  • Schwierige Beurteilungsgespräche
  • Microteaching an ausgewählten Planungen und Beurteilungssituationen durchführen.

Hygienemanagement für Gesundheitsberufe

Abschluss als Hygienebeauftragte/r

Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau ist das Ziel aller Akteure im Gesundheitswesen. Dieser Qualitätsanspruch setzt voraus, dass neue Herausforderungen in der Patientenversorgung frühzeitig erkannt und konsequent berücksichtigt werden. Seit Jahren zeichnet sich eine zunehmende Gefährdung durch Krankheitserreger, insbesondere multiresistente Keime ab, von denen insbesondere Abwehrgeschwächte sowie schwerst- und intensivpflegebedürftige Menschen in Krankenhäusern, (Alten-)Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens betroffen sind. Bei der Umsetzung von Hygienestandards und Maßnahmen zur Infektionsprävention ist Gesundheitsfachpersonal mit fundiertem Wissen erforderlich, welches neben den einrichtungsspezifischen Kenntnissen ebenso über fachübergreifende Erfahrungen verfügt. Das Weiterbildungsmodul wird in Kooperation mit dem Braunschweiger Studieninstitut für Gesundheitspflege GmbH (BSG) durchgeführt.

Flyer Hygienemanagement

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Lerninhalte und –ziele

  • Recht und Hygieneorganisation
  • Grundlagen der Mikrobiologie und Hygiene
  • Personalhygiene
  • Umgebungshygiene
  • Medizinprodukte
  • Lebensmittel- und Arzneimittelhygiene
  • Hygiene der Medizin und Pflege
  • Infektionsintervention
  • Überleitung von Patienten bzw. Bewohner/in

Ein wichtiger Schwerpunkt des Weiterbildungsmoduls liegt auf der Vermittlung von Wissen über die standardisierten Vorgehensweisen im Hygienemanagement, einschließlich der Vermittlung des jeweils neuesten wissenschaftlichen Fachwissens (Leitlinien). Die Teilnehmenden sind nach Abschluss der Weiterbildung in der Lage, die hygienebezogenen Maßnahmen eigenverantwortlich evidenzbasiert anzuwenden und zu reflektieren.

Das Weiterbildungsmodul umfasst für die Präsenz- und Selbstlernphasen insgesamt 150 Lernstunden und erfüllt damit die Anforderungen gemäß dem Curriculum zur „Qualifizierung hygienebeauftragter Pflegefachkräfte in Alten- und Pflegeeinrichtungen“ des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes.

Zielgruppe

Das Weiterbildungsmodul richtet sich an Angehörige mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf, beispielsweise als

  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in
  • Heilerziehungspfleger/in
  • Hebammen und Entbindungspfleger
  • Medizinische/r Fachangestellte/r
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
  • Arzthelfer/innen
  • Logopäden/innen
  • Ergotherapeuten/innen
  • OTAs und ATAs
  • u. a

Weiterbildungsablauf

Das Weiterbildungsmodul findet berufsbegleitend statt und ist praxisorientiert ausgerichtet. Es ist im Blended Learning Format konzipiert und kennzeichnet sich durch eine Mischung aus Präsensphasen, Distance-Learning und Selbstlernphasen. Insgesamt finden drei Präsenzphasen als kompakte Veranstaltungen mit insgesamt 36 Unterrichtsstunden statt. Vor, nach und zwischen diesen Präsenzphasen finden Praxis- und Selbstlernphasen mit Distance Learning von zwei bis vier Wochen statt. Alle Präsenzphasen werden an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Gesundheitswesen am Campus in Wolfsburg durchgeführt.

Trainerteam

Tobias Immenroth, M.A., Verwalter einer Professur

Liane Rutter, B.Sc.

Alexander Rutter, Hygienefachkraft


Notfallmanagement für Gesundheitsberufe

Abschluss als betrieblicher Ersthelfer/in, Brandschutzhelfer/in, Evakuierungshelfer/in

Sowohl in stationären als auch in ambulanten Settings werden Mitarbeiter des Gesundheitswesens immer wieder mit Notfallsituationen konfrontiert. Für die Notfallbetroffenen und das Gesundheitsfachpersonal stellt dies gleichermaßen eine Ausnahmesituation dar, welche es professionell zu managen gilt. Unter Zeitdruck müssen die Mitarbeitenden einerseits sofort auf ihre fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zurückgreifen, andererseits die Bedürfnisse und Belastungen der Patienten und Angehörigen wahrnehmen und der Situation entsprechend professionell und empathisch handeln. Mit dem Ziel, die Versorgungsqualität in Notfallsituationen zu verbessern, gilt es die Notfallpatienten in diesen Ausnahme- und Krisensituationen systematisch zu begleiten und ihre Patientensicherheit während der Versorgung sicherzustellen. Das Weiterbildungsmodul wird in Kooperation mit der Emergency Management Academy (EMA) durchgeführt.

Flyer Notfallmanagement

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Lerninhalte und –ziele

Basic Life Support (BLS)

  • Europaweit einheitliche Leitlinien zur Reanimation und zur Versorgung von vital gefährdeten Patienten
  • BLS-Algorithmen nach den internationalen ERC-Guidelines
  • Initial Assessment
  • Bewusstseinsstörungen
  • Cardiopulmonale Reanimation incl. AED-Defibrillation
  • Blutverlust und Schock

Brandschutz & Räumung

  • Grundzüge des Brandschutzes und der betrieblichen Brandschutzorganisation
  • Funktion und Wirkungsweise von Feuerlöscheinrichtungen
  • Gefahren durch Brände – Verhalten im Brandfall
  • Handhabung von Feuerlöscheinrichtungen (Löschübung)
  • Rauchschutz, Treppenraumbelüftung, Notausgänge, Sammelplätze
  • Flucht- und Rettungsplan, Gebäuderäumung und -evakuierung
  • Alarmierung – Hilfsmittel bei einer Räumung

Immediate Life Support (ILS)

  • Notfalldiagnostik
  • Zeitkritische Patientenversorgung (Herzinfarkt, Schlaganfall, Sepsis)
  • Atemwegsmanagement
  • EKG-Diagnostik
  • Training der cardiopulmonalen Reanimation
  • Intravenöse und intraossäre Zugänge

Team Resource Management & Patientensicherheit

  • Fehlerentstehung, -erkennung und -vermeidung im Behandlungs- und
    Versorgungsprozess
  • Patientensicherheitsmanagement
  • Handlungsempfehlungen zur Patientensicherheit (WHO; APS)
  • Ausgewählte Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit
  • Team Resource Management

Die Teilnehmenden werden in diesem Weiterbildungsmodul dazu befähigt, Notfallsituationen fundiert auf Basis der jeweils neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisse einzuschätzen und dementsprechend zu handeln. Dazu trainieren sie im Rahmen simulierter Notfallsituationen ihre Fähigkeiten im Umgang mit diesen und sind anschließend in der Lage, die trainierten Systematiken zum Wohl der Patientin oder des Patienten schnell und zielgerichtet einzusetzen. Die praktischen Übungen werden u. a. im fakultätseigenen Simulationslabor sowie im Rahmen einer Brandschutzübung durchgeführt. Im Team Resource Management setzen die Teilnehmenden die trainierten Systematiken im multiprofessionellen Team um und werden dazu befähigt, vorausschauend auf Probleme zu reagieren.

Das Weiterbildungsmodul ist gemäß §10 Abs. 2 ArbSchG anerkannt als Fortbildung zum/zur Brandschutzhelfer/in (DGUV 205-023) sowie Ersthelfer/in (DGUV 204-022).

Zielgruppe

Das Weiterbildungsmodul richtet sich an Angehörige mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf, beispielsweise als

  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in oder Heilerziehungspfleger/in
  • Hebammen und Entbindungspfleger
  • Arzthelfer/innen
  • OTAs und ATs
  • u. a

Weiterbildungsablauf

Das Weiterbildungsmodul ist praxisorientiert ausgerichtet und als einwöchige Blockveranstaltung konzipiert. Der Präsenzphase geht einer vierwöchigen Selbstlernphase voraus, in der relevante Lerninhalte selbstständig (von zu Hause aus) anzueignen sind.

Trainerteam

Tobias Immenroth, M.A., Verwalter einer Professur

Dipl.-Soz.-Päd. (FH) Lothar Neumann

Sandra Reinhardt, B.Sc.


Beratungskompetenz

Die Zunahme chronischer, multimorbider Krankheiten sowie in ihrer Komplexität steigende Versorgungsangebote führen zu einem erhöhten Beratungsbedarf von Patienten und deren Angehörigen. Adäquate Angebote können hierbei entscheidend zur Gesundheitsförderung und Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen beitragen. Dieses Weiterbildungsmodul richtet sich an Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Gesundheitswesen. Die Teilnehmenden wenden Konzepte pflegerischer Beratung zielgerichtet an und reflektieren diese unter Berücksichtigung ihrer eigenen praktischen Erfahrungen.

Lehrinhalte und -ziele:

  • Beratung als Mittel der Problem- und Konfliktlösung
  • Beratung als Prozess
  • Beratungsgegenstände und- und -kontexte
  • Beratungskonzept, -haltung und -methoden
  • Personenzentrierte und lösungsorientierte Beratung
  • Definitorische Annäherung von Supervision und Coaching
  • Ziele von Supervision
  • Entwicklungstrends von Supervision
  • Unterscheidung von Verfahren, Formen, Settings und Gegenständen
  • Problem-, Handlungs- und Interventionsebenen von Supervision
  • Supervisorische Bearbeitung von Fall, Problem und Thema
  • Fall und Setting: Fallarbeit im Kontext von Einzel-, Gruppen- und
  • Übungen zur Fallsupervision und Fallbesprechung

Flyer Beratungskompetenz

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Diversity Management

Die Wandlung der Bevölkerungsstruktur und zunehmende Komplexität der Gesundheitsfachberufe stellen eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Gleichzeitig wächst der Gesundheitssektor enorm, seine Angebote werden immer ausdifferenzierter und richten sich an sehr unterschiedliche Bezugsgruppen. Damit eine umfassende, patientenorientierte Versorgung und ein entsprechendes Qualitätsmanagement gewährleistet werden kann, müssen Konzepte entwickelt werden, welche den vielfältigen Bedürfnissen und Bedarfen von Einrichtungen, Patienten, Pflegebedürftigen und Mitarbeitenden gerecht werden.

Der Begriff Diversity steht in diesem Kontext für die Vielfalt, Verschiedenartigkeit und Individualität von Menschen. Diversity Management steuert die Potenziale der personellen Vielfalt durch aktive Wertschätzung, konstruktive Anerkennung und respektvollen Umgang miteinander. Diversity- orientierte Präventions- und Versorgungskonzepte entwickeln unter der Berücksichtigung heterogener Lebenslagen und kulturspezifischer Unterschiede Strategien für die Implementierung bedürfnisorientierter Angebote.

Flyer Diversity Management

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Lerninhalte und –ziele

  • Lebenswelten von Menschen mit Migrationshintergrund und deren Auswirkung auf Gesundheit und Krankheit
  • Auswirkungen von Kulturspezifischen Gesundheits- und Krankheitskonzepten auf das Bewusstsein und Verhalten
  • Konzepte und Modelle der interkulturellen Pflege
  • Gesundheitsversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund
  • Ursachen für die Versorgungsdefizite von Menschen mit Migrationshintergrund
  • Kulturspezifische Pflegepraxis
  • Interkulturelle Gesundheitsversorgung in Europa
  • Kommunikationstheorien und -modelle
  • Gesprächsführung
  • Konflikttheorien, Konflikteskalation
  • Methoden der Konfliktlösung

Ein wichtiger Schwerpunkt des Weiterbildungsmoduls liegt auf der Vermittlung von detailliertem Wissen über die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Migration und Gesundheit/Krankheit. Die Teilnehmenden ermitteln Gesundheitsbedarfe im Hinblick auf unterschiedliche, in Traditionen verankerte, Erklärungsansätze von Gesundheit und Krankheit. Sie erkennen individuelle Probleme und Konfliktpotentiale und wählen auf dieser Grundlage kurative, rehabilitative und palliative Unterstützungsleistungen bedürfnisorientiert aus und wenden sie an.

Das Weiterbildungsmodul ist als Bildungsurlaub anerkannt. Weitere Informationen zum Thema Bildungsurlaub finden Sie hier.

Zielgruppe

Das Weiterbildungsmodul richtet sich an Angehörige mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf, beispielsweise als

  • Notfallsanitäter
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in oder Heilerziehungspfleger/in
  • Hebammen und Entbindungspfleger

Weiterbildungsablauf

Das Weiterbildungsmodul ist berufsbegleitend konzipiert und praxisorientiert ausgerichtet. Der zeitliche Umfang beträgt 60 Unterrichtsstunden (1 Blockwoche). Die Präsenszeiten werden am Montag/ Donnerstag/ Freitag/ Samstag von 8.00-15.30 Uhr und am Dienstag und Mittwoch von 8.00-17.15 Uhr gehalten. Zwischen diesen Präsenzphasen finden Selbstlernphasen statt.

Trainerteam

Tobias Immenroth, M.A., Verwalter einer Professur

Kyra Jantzen, M.A.