Fist to Five

Abb. 1:  Brainwriting (Grafik von Andrea Bode und Imke Peters erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT)“ lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Fist to Five ist eine Entscheidungsmethode, mit der die Meinung des Teams zu einer Lösung bzw. einem Vorschlag abgefragt werden kann. Die Teilnehmenden beantworten die Frage „Ist es ok, wenn wir diese Idee umsetzen?“ mit einem von sechs Handzeichen, von der Faust (Fist) bis zum Zeigen von fünf (Five) Fingern. Teilnehmende, die zwei oder weniger Finger zeigen, lehnen die Lösung oder den Vorschlag ab und dürfen ihre Einwände beschreiben. Die endgültige Entscheidung wird im Konsent getroffen, das bedeutet, dass die Frage nur als positiv entschieden gilt, wenn kein Teilnehmender mit einer Faust (Veto) abgestimmt hat.

Nutzen und Mehrwert für den Lehr-/Lernprozess:

  • Abstimmung im Team in Form einer Konsent-Entscheidung
  • Eine einfache Möglichkeit, um Zustimmung oder Ablehnung zu einer Lösung oder einem Vorschlag per Handzeichen abzufragen.
  • Gleichberechtigte Entscheidung aller Teilnehmenden treffen

Vorbereitung:

Eine Entscheidung mit Fist to Five schließt sich gewöhnlich an eine Diskussion oder eine Erarbeitungsphase an. Die Abstimmung kann sowohl in einer Videokonferenz als auch in Präsenz vorgenommen werden. Als Vorbereitung ist es hilfreich, wenn ein*e Studierende*r das Methodenblatt „Fist to Five“ bereits herunterlädt und auf seinem Computer bereithält.

Durchführung im digitalen Lehr-/Lernsetting:

Das Team bespricht, zu welcher Lösung oder zu welchem Vorschlag eine Abstimmung erfolgen soll. Wenn die Lösung oder der Vorschlag, über die oder den entschieden werden soll, nicht hinreichend bekannt ist, erklärt die Person, die die Idee einbringt, sie noch einmal. Auch kann es hilfreich sein die Lösung oder den Vorschlag in einem Satz zusammenzufassen und aufzuschreiben, bevor darüber abgestimmt wird.

Anschließend präsentiert ein Teammitglied die Methodenvorlage „Fist to Five“ im Videokonferenzprogramm.

Auf der Methodenvorlage werden die Handzeichen wie folgt erklärt:

  • 5 Finger: Ich finde die Lösung/den Vorschlag super.
  • 4 Finger: Ich finde die Lösung/den Vorschlag ganz gut und unterstütze ihn.
  • 3 Finger: Ich habe Einwände, bin aber mit der Lösung/dem Vorschlag einverstanden.
  • 2 Finger: Ich habe Einwände gegen die Lösung/den Vorschlag, es muss noch etwas geändert werden, damit ich zustimmen kann.
  • 1 Finger: Ich habe große Einwände und es muss noch sehr viel geändert werden. Momentan bin ich gegen die Lösung/den Vorschlag.
  • Faust: Ich lehne die Lösung/den Vorschlag ab.

Die Abstimmung wird mit einem Countdown gestartet. Nach dem Herunterzählen von 3-2-1-los heben die Teilnehmenden ihre Hände und zeigen eine der möglichen Handgesten. Die Teammitglieder, die eine Faust oder nur ein bis zwei Finger zeigen, werden aufgefordert, ihre Einwände zu äußern. Das Team überlegt gemeinsam, ob es Lösungen zur Überwindung der Einwände gibt. Die Lösung bzw. der Vorschlag wird auf Basis der Diskussion angepasst und es folgt eine erneute Abstimmung. Ein Teammitglied zählt wieder mit 3-2-1-los herunter und die Teilnehmenden zeigen erneut ihre Handgesten. Die Minimalbedingung für einen positiven Entscheid über die Lösung/den Vorschlag ist, dass kein Teilnehmender eine Faust (ein Veto) zeigt.

Hier gibt es das Methodenblatt zum Download:

Für welches Rahmenwerk/welche Phase eignet sich die Methode?

Tipps und Tricks:

  • Wenn die Methode häufiger genutzt wird, kennen die Teilnehmenden bereits die Handzeichen. So können Abstimmungen schnell und ohne großen Aufwand durchgeführt werden.

Alternative Methoden:

Unterstützende/ ergänzende/ darauf aufbauende Methoden:

Hinweise zur Umsetzung in Präsenz:

In Präsenz können die Lösung/der Vorschlag und die Fragestellung auf ein Blatt Papier geschrieben werden und in die Mitte der Teilnehmenden gelegt werden. Die Methodenvorlage wird ausgedruckt und dazugelegt.

Digitale Tools, die diese Methode unterstützen:

  • Videokonferenz-Tool

Material für die digitale Umsetzung:

  • Visualisierung des Lösungsvorschlags etc.
  • Methodenblatt „Fist to Five“

Ideale Gruppengröße:

3 – 8 Teilnehmende pro Gruppe