Planning

Die Studierenden erhalten von dem/der Lehrenden zu Beginn eines jeden Sprints die Lernpakete („user stories“), welche in diesem Sprint bearbeitet werden sollen. Auch sollte transparent formuliert werden, was die Studierenden in diesem Sprint lernen sollen und wozu das zu Lernende, bezogen auf die Gesamtlernziele der Lehrveranstaltung, wichtig ist.

Oft wird das Rahmenwerk Scrum in der Lehre für Projektphasen in Lehrveranstaltungen genutzt. Ist dies der Fall, so kann beispielsweise auch das Erstellen eines Produkts (wie beispielsweise ein Prototyp, eine Präsentation, ein Text…) Inhalt des Lernpakets („der user story“) sein. Wichtig ist, dass der/ die Lehrende Akzeptanzkriterien („celebration criteria“) formuliert, die von den Studierenden erfüllt werden müssen, damit das Lernpaket als abgeschlossen gilt oder das Ergebnis des „Produkt-Entwicklungssprints“ den Erwartungen entspricht.

Akzeptanzkriterien können beispielsweise sein:

  • Abgabe einer schriftlichen Zusammenfassung
  • Schreiben eines Tests
  • Präsentieren der (Lern-)Ergebnisse während des Reviews
  • Anforderungen an das Produkt, das im Verlauf des Sprints erstellt werden soll.
  • Kontinuierliche Mitteilung der Studierendengruppe, welche Prozessschritte sie erledigt haben (z.B. dass sie nach dem Review eine Retrospektive durchgeführt haben)

Hinweis: Erfahrungswerte aus Lehrveranstaltungen, die mit „Scrum in der Lehre“ durchgeführt wurden, zeigen, dass es für den erfolgreichen Lernprozess der Studierenden wichtig ist, dass die Studierenden sich anfangs intensiv mit dem Lernpaket und den einzelnen Lernaufgaben beschäftigen. So kann gewährleistet werden, dass die Studierenden verstehen, worum es geht und was konkret zu tun ist. Das Verstehen kann z. B. durch ein angeleitetes Gespräch zu Beginn des Sprints mit allen Studierenden gefördert werden. Auch das Stellen von Fragen zum Lernpaket/ zu der Lernaufgabe, welche die Studierenden beantworten können oder müssen, kann das Verstehen dieser Aufgabe unterstützen.

Planning des Sprints in den Studierendenteams

Nach der Klärung der Lernaufgabe und der Akzeptanzkriterien arbeiten die Studierenden in ihren Gruppen. Sie teilen die Lernaufgabe in viele kleine To-dos auf. Diese To-dos werden auf Karten auf einem Scrum Board festgehalten.

Ein Scrum Board kann digital beispielsweise mihilfe des Programms Kanboard erstellt werden, das als Open Source Software verfügbar ist. Mitarbeitende der Ostfalia finden das Programm unter kanboard.ostfalia.de. Hier gibt Informationen zur Nutzung des Programms Kanboard

Aufwandschätzung mit Planning Poker

Anschließend wird der Aufwand geschätzt, der zur Bearbeitung der To-dos benötigt wird. Das kann mit einem sogenannten Plannnig Poker geschehen. Dabei wird zunächst ein To-do mittleren Aufwands von der Studierendengruppe gesucht und dieses To-do bekommt die mittlere Punktzahl 5. Für To-dos mit höherem Aufwand stehen die Zahlen 8, 13 und 21 zur Verfügung und für To-dos mit niedrigerem Aufwand die Zahlen 1, 2 und 3. Nacheinander werden nun alle To-dos angesehen, der Arbeitsaufwand mit den Zahlen abgeschätzt und zu den entsprechenden To-dos geschrieben. Hier gibt es weitere Informationen zum Planning Poker.

Zum Schluss verteilen die Studierenden die To-dos untereinander. Das heißt nicht, dass sie die To-dos ganz alleine bearbeiten müssen, jedoch tragen sie die Verantwortung für die Erledigung dieser Teilaufgaben. Damit das sichtbar ist, schreiben die Studierenden ihren Namen zu den entsprechenden To-dos. 


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