Gruppenbildung

In agilen Lehr-/Lernsettings lernen die Studierenden in Studierenden-Teams von ca. 3 bis 6 Mitgliedern, welche in der Regel über alle Sprints des Semesters/alle Design Thinking Phasen etc. bestehen bleiben.

Abb. 1:  Pinky Swear (Grafik von Patricia Hein erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT)“ lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Bei agilen Methoden wird oft in heterogenen Teams gearbeitet. Verschiedene Perspektiven, Fähigkeiten/ Kompetenzen und Erfahrungen tragen dazu bei ganzheitliche und innovative Lösungsansätze zu entwickeln indem unterschiedliche Lösungsansätze kombiniert werden. Die Teammitglieder profitieren von der Expertise der anderen und lernen im Idealfall voneinander oder unterstützen sich gegenseitig.

Gerade im Kontext von Lehre kann die Zusammenstellung heterogener Teams wichtige Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Perspektivübernahme oder die Kreativität der Teammitglieder stärken. Studierenden können Erfahrungen sammeln, wie sie mit anderen Menschen zusammenarbeiten können, die sie nicht kennen oder selbst ausgewählt hätten und stärken so ihre sozialen Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten. In manchen Fällen kann es aber auch Vorteile haben, wenn die Studierenden ihre Teamkolleg*innen selbst wählen können, um beispielsweise (gerade bei dualen Studiengängen) Treffen im Team besser koordinieren zu können.

Für die Zusammensetzung von studentischen Teams gibt es daher verschiedene Möglichkeiten. Hier einige Beispiele:
  • Die Studierenden wählen selbst mit wem sie ein Team bilden.
  • Bei Projekten können die Studierenden anhand der Themen (-schwerpunkte) 3 Wünsche angeben und werden anschließend von den Lehrenden verschiedenen Gruppen zugeordnet/zugelost.
  • Diese Studierendengruppen werden durch einen Auswahlprozess z. B. anhand von Kompetenzen gebildet. Dies können fachliche Kompetenzen aber auch Dinge, wie z. B. das Erstellen und Halten von Präsentationen oder Erfahrungen beim Recherchieren sein. So wird gewährleistet, dass in einem Team möglichst viele Fähigkeiten vorhanden sind.
    Hier finden sie mehr Infos zur Bildung von Gruppen anhand ihrer Kompetenzen. Auch die Superhelden Icebreaker Methode lässt sich dafür gut nutzen.

Teambuildingprozess:

Abb. 2:  Fist Bump (Grafik von Patricia Hein erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT)“ lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Um das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit der Studierenden zu stärken, kann es hilfreich sein, dass die Gruppen sich einen Namen gibt. Dies können kreative Namen sein. Der Gruppenname wird dann zusammen mit den Namen der Gruppenmitglieder aufgeschrieben, z. B. auf dem digitalen Scrum Board, auf einem gemeinsamen Whiteboard oder im begleitenden Moodle-Kurs. 

Nach der Gruppenbildung sollten sich die Studierenden in ihren Gruppen kennenlernen. Erfahrungen zeigen, dass es sich in der späteren Arbeitsphase auszahlt, wenn trotz knapper zeitlicher Ressourcen zu Beginn der Lehrveranstaltung/Gruppenarbeitsphase Zeit in diesen Kennenlernprozess investiert wurde. Lehrende können durch verschiedene Teambuilding Maßnahmen den Gruppenbildungsprozess fördern. Hierzu haben wir einige Methoden zusammengestellt.

Working Agreements

Abb. 3:  Handshake (Grafik von Patricia Hein erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT)“ lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Damit die Studierenden in ihren Teams selbstorganisiert zusammen lernen können, benötigt es Absprachen. Die Teams sollten zu Beginn der Lehrveranstaltung festlegen, wie sie miteinander arbeiten wollen und sich so auf ihre „Working Agreements“ einigen. Die Resultate werden an einen für alle Gruppenmitglieder einsehbaren Ort schriftlich hinterlegt. Es handelt sich um ein lebendes Dokument, welches fortlaufend ergänzt und z.B. im Anschluss an eine Reflexion von Gruppenprozessen weiterentwickelt werden kann. Mehr Informationen finden Sie hier: