Nicht jede Person hat Erfahrungen im Bauen mit LEGO® und in vielen Fällen liegen diese schon Jahre zurück. Es ist daher essentiell, dass Studierende vor den Einzelmodellen mit den LEGO®-Steinen und der LSP-Methodik vertraut gemacht werden. Dies wird als Skill-Building bezeichnet.
Das Skill-Building sollte in drei Schritten erfolgen, um die Studierenden an LSP heranzuführen:
Warm Up: Zunächst gilt es, LEGO® einfach in die Hand zu nehmen. Der Bauauftrag sollte sehr leicht zu erfüllen sein. Es soll vermittelt werden, dass tatsächlich jeder etwas Unterschiedliches baut und Bauaufträge ganz divers umgesetzt werden. Hier bieten sich zwei konkrete Bauaufträge besonders an:
1: „Baue eine Brücke. Sie sollte möglichst groß und schön sein.“ Hierbei wird der Fokus auf die unterschiedlichen Interpretationen gelegt. Nach ein paar Minuten kann hinzugefügt werden: „Die Brücke muss außerdem stabil sein.“ Dies baut Zeitdruck auf und zeigt, dass der LSP-Prozess fordern soll. In der Reflexion können die Brücken dann mit einem Elefanten, der „über die Brücke läuft“, zerstört werden. Dies ist für viele Studierende eine unangenehme Erfahrung und vermittelt, dass sorgsam (physisch wie emotional) mit den Modellen der Anderen umgegangen werden muss.
2: „Baue einen besonders hohen Turm. Verwende so viele unterschiedliche Teile wie möglich.“ Damit wird der Fokus auf die Diversität des Materials gelegt.
3: „Baue aus maximal 6 Teilen eine Ente.“ Hier wird der Fokus auf den Ideenreichtum und die Diversität der Gedanken der Studierenden trotz materieller Einschränkung gelegt.
Metaphern: Anschließend muss an die LSP-Methodik herangeführt werden. Jedes Modell ist eine räumlich-visuelle Metapher für eine Idee. Hier lassen sich (auch schon inhaltlich relevante) Begriffe, die gebaut werden sollen auf Karten vorbereiten (z. B. Nachhaltigkeit oder Resilienz). Dabei soll vermittelt werden, dass Probleme wirklich mit LSP bearbeitet werden können obwohl sie im Vorhinein sehr abstrakt erscheinen.
Als zusätzliche Einschränkung kann zum Bauauftrag „verwende dabei nur 10 Teile deiner Brücke/deines Turms.“ hinzugefügt werden, um die Simplifizierung im LSP-Prozess zu erläutern.
Storytelling: Hier wird der Modellbau mit dem Ziel der Kommunikation verbunden. Es könnten persönliche Erfahrungen gebaut werden, die natürlicherweise eine Geschichte darstellen und am Modell illustriert werden.
Nach dem Skill-Building sollten die Studierenden in der Lage sein, inhaltlich bezogene Bauaufträge umzusetzen. Wie kann das Skill-Building (zeitlich und inhaltlich) ausgestaltet werden?
Insgesamt gilt: Je mehr Zeit für Skill-Building aufgewendet werden kann, desto besser. Aber es muss natürlich eine Abwägung mit dem Umfang des inhaltlichen Teils vorgenommen werden. Wenn LSP in einer Veranstaltung mehrmals (an unterschiedlichen Tagen) verwendet wird und die Studierenden mit der Methodik vertraut gemacht worden sind, kann das Skill-Building später reduziert werden. Man sollte aber niemals (!) ganz darauf verzichten. Beispiel-Abläufe für Skill-Building finden Sie in unseren