Retro-Formate für Lehre – ein Überblick

Bei allen hier vorgestellten Retro Fomaten handelt es sich um einfache unkomplizierte Methoden, mit denen Studierendenteams über einen zurückliegenden Sprint/ eine Teamarbeitsphase oder auch den gesamten zurückliegenden Arbeitsprozess reflektieren und daraus Optimierungsvorschläge für die weitere Zusammenarbeit ableiten können.

Jede der hier vorgestellten Retrospektiven kann sowohl als eigenständiges Reflexionsformat in studentischen Gruppen durchgeführt werden oder als Teil einer umfassenden Retrospektive für die Phase 2 (Gather Data) genutzt werden. (Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Nutzungsweisen von Retros finden Sie hier.) Einige können auch als Reflexions- oder Feedback-Methode im Plenum eingesetzt werden.

Sailboat Retrospektive

Das Team versetzt sich dabei in die Besatzung eines Segelboots und überlegt, was das Ziel ihrer Reise ist? (Insel) Welche Risiken ihnen dabei begegnen könnten? (Riff) Was sie antreibt? (Wind) Und was sie zurückhält? (Anker)

Dieses Retro-Format eignet sich z.B.

  • wenn schon eine Arbeitsphase stattgefunden hat
  • wenn das Team sich in einer Arbeitsphase befindet, in der es sein zukünftiges Vorgehen plant
  • um gemeinsame Ziele herauszuarbeiten und dabei hemmende und fördernde Aspekte mitzubedenken
  • funktioniert auch bei weniger erfahrenen Studierendenteam
  • um Retrospektiven in einer Lehrveranstaltung einzuführen

4 L Retro:

Die Teammitglieder besprechen ihre Zusammenarbeit mit Blick auf die 4 Aspekte: Was sie gut fanden (liked), was sie gelernt haben (learned), was sie hätten besser machen können (lacked) und was sie sich noch gewünscht hätten (longed for).

Dieses Retro-Format eignet sich z.B.

  • wenn schon eine Arbeitsphase stattgefunden
  • um gemeinsame zu reflektieren, was bei der bisherigen Zusammenarbeit gut lief oder verbessert werden könnte
  • um Lernerfahrungen die durch die Teamarbeit gemacht wurden, sichtbar zu machen
  • Reflexion/ Feedback im Plenum
  • Kann als Grundlage genutzt werden, um Teamregeln und Vorgehensweisen für weitere Arbeit zu vereinbaren

Starfish – Retrospektive

Die Teammitglieder reflektieren die bisherige Zusammenarbeit anhand von fünf sternförmig angeordneten Kategorien: Mehr davon… , Weniger Davon… , Weiter so… , Starten… , Stoppen…

Dieses Retro-Format eignet sich z.B.

  • wenn schon eine Arbeitsphase stattgefunden
    um gemeinsame zu reflektieren, was bei der bisherigen Zusammenarbeit gut lief oder verbessert werden könnte
  • eignet sich sehr gut auch für die Reflexion im Plenum oder um als Lehrperson Feedback zur Lehrveranstaltung einzusammeln
  • Kann als Grundlage genutzt werden, um Teamregeln und Vorgehensweisen für weitere Arbeit zu vereinbaren

Superhelden Retrospektive

Jedes Teammitglied beschreibt sich selbst als Superheld*in. Anschließend kann das Superheldenteam Aufgaben und Zuständigkeiten anhand der Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder verteilen und gemeinsame Teamregeln aufstellen.

Dieses Retro-Format eignet sich z.B.

  • als Icebreaker zum spielerisch kreativen Kennenlernen im Team
  • als Einstieg in die Gruppenarbeit
  • für die Reflexion von individuellen Kompetenzen
  • nach einem ersten Sprint/ einer ersten Arbeitsphase für die Planung der weiteren Teamarbeit
  • zum Aufstellen von Regeln für die Zusammenarbeit
  • als Peer Feedback Methode

5 Mal Warum“ / „5 x Why“

ist ein Verfahren zur Fehler-Ursachenanalyse. Damit wird ein Problem oder ein Sachverhalt fünf Mal hinterfragt, um der Ursache oder den Beweggründen auf den Grund zu gehen.

Die 5x Warum Methode eignet sich als Retrospektive z.B.

  • um inhaltliche oder prozessbezogene Probleme zu analysieren
  • um den tieferliegenden Grund für Meinungsverschiedenheiten zu finden
  • funktioniert auch bei weniger erfahrenen Studierendenteam