
Viele agile Methoden arbeiten mit dem Prozess des Timeboxing – also der zeitlichen Beschränkung eines Arbeitsauftrags. Die Timebox legt fest, wie viel Zeit für eine Arbeitsphase zur Verfügung steht. Sie wird vor Beginn der Aufgabe festgelegt und während der Bearbeitung sichtbar gemacht. Jeder Teilschritt kann dabei auch zusätzlich mit einer kleineren Timebox begrenzt werden.
Ein solches Timeboxingermöglicht die Bearbeitung von komplexeren Aufgaben trotz begrenzter zeitlicher Ressourcen. Gerade bei Teamarbeit führt Timeboxing dazu, dass Zeit effizienter genutzt wird, indem fokussierter gearbeitet, weniger diskutiert und eher die Gesamtheit der Aufgabe statt der Details in Betracht genommen wird.
Tipps für die Umsetzung in der Lehre:
Wer legt die Timeboxen fest?
Timeboxen können entweder von Dozierenden im Vorhinein, gemeinsam mit den Studierenden oder selbstbestimmt von Studierenden-Teams festgelegt werden. Eine Festlegung im Vorhinein hilft vor allem dabei, Timeboxing in Lehrveranstaltungen möglichst schnell zu nutzen, gerade wenn auch für Teilaufgaben nochmal Timeboxen notwendig sind. Eine gemeinsame Entscheidung fördert allerdings die Motivation und das Engagement der Studierenden. Gerade bei der Arbeit in Studierenden-Teams ist es zielführend, wenn auch die Timeboxen selbstbestimmt organisiert werden.
Wer achtet auf die Einhaltung der Timebox?
Für das Timeboxing bietet es sich an, einen Timer/Wecker zu nutzen (viele Online Whiteboards verfügen über entsprechende Funktionen), der gut für alle Studierenden sichtbar ist. In Teamarbeit sollte ein Teammitglied als „Timekeeper*in“ fungieren und auf die Einhaltung der Zeitblöcke achten. Die Person kann das Team z. B. auch vorwarnen, wenn sich die Timebox dem Ende nähert, damit sich das Team auf den Abschluss der Aufgabe konzentrieren kann ohne dass jeder selbst auf die Zeit achten muss.
Was passiert, wenn Timeboxen unter oder überschritten werden?
Die Zeit, die für die Bearbeitung einer Aufgabe beim Timeboxing angegeben ist, darf nicht überschritten werden. Sehr wohl ist es aber möglich, dass das Team die Aufgabe schneller bearbeitet und dann bereits mit einer anderen Aufgabe oder einem anderen Aufgabenteil weitermacht. Eingesparte Zeit bei anderen Teilaufgaben zu verwenden, sollte im Vorhinein abgestimmt werden.
Falls ein Studierenden-Team die Aufgabe nicht in der Timebox beendet, muss es entweder mit den bis dahin erarbeiteten Ergebnissen weiterarbeiten oder weitere zeitliche Ressourcen für die Nacharbeit schaffen (z. B. durch Nutzung von gewonnener Zeit aus anderen Timboxen innerhalb der Lehrveranstaltung oder durch Vereinbarung eines zusätzlichen Termins außerhalb der Lehrveranstaltung). Bei der Planung von Timeboxen sollten deshalb Pausen und Zeitpuffer für Unvorhergesehenes eingeplant werden, um sicherzustellen, dass die Studierenden die Timebox einhalten können.