Timeboxing

Abb. 1 Timekeeper*in erstellt von Patricia Hein für das Projekt  „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT)“ lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0)

Viele agile Methoden arbeiten mit einem sogenannten Timeboxing. Dabei wird festgelegt, wieviel Zeit für die Arbeitsphase zur Verfügung steht. In dieser Zeit müssen die Aufgaben erledigt sein. Auch werden für die einzelnen Abschnitte/Teilaufgaben dieser Arbeitsphase kleinere Zeitblöcke (Timeboxes) definiert.

Ein solches Timeboxing führt dazu, dass eine Bearbeitung von komplexeren Aufgaben im Team trotz begrenzter zeitlicher Ressourcen ermöglicht wird. Das Team wird dadurch veranlasst, die Zeit effizient zu nutzen, fokussiert zu arbeiten/zu diskutieren und sich nicht in Details oder Meinungsverschiedenheiten zu verlieren.

Tipps für die Umsetzung in der Lehre:

Wer legt die Timeboxen fest?

Um Timeboxing in Lehrveranstaltungen effektiv nutzen zu können, legen die Lehrpersonen nicht nur für größere Arbeitseinheiten, sondern auch für jeden einzelnen darin enthaltenen Arbeitsabschnitt detailliert Zeitblöcke fest. Dadurch wird ein klar definierter zeitlicher Rahmen vorgegeben. Wenn Studierende in selbstorganisierten Teams arbeiten, könnten sie gemeinsam Zeitblöcke für Teilaufgaben bei der Planung einer Arbeitsphase vereinbaren und während des Arbeitsprozesses darauf achten, diese einzuhalten.

Wer achtet auf die Einhaltung der Timebox?

Für das Timeboxing bietet es sich an, einen Timer/Wecker zu nutzen (viele Online Whiteboards verfügen über entsprechende Funktionen) und ein Teammitglied als „Timekeeper*in“/Zeitwächter*in zu benennen, die*der auf die Einhaltung der Zeitblöcke achtet. Die*der Timekeeper*in kann das Team z. B. auch vorwarnen, wenn es nur noch 1 Minute/5 Minuten o. ä. Zeit hat, damit das Team sich auf die Beendigung der Aufgabe konzentrieren kann.

Was passiert, wenn Timeboxen unter oder überschritten werden?

Die Zeit, die für die Bearbeitung einer Aufgabe beim Timeboxing angegeben ist, darf nicht überschritten werden. Sehr wohl ist es aber möglich, dass das Team die Aufgabe schneller bearbeitet und dann bereits mit einer anderen Aufgabe oder einem anderen Aufgabenteil weitermacht. Ebenso könnten die Teams vereinbaren, die eingesparte Zeit bei anderen Teilaufgaben zusätzlich zu der für diesen Teil vorgesehenen Zeit zu verwenden.

Schafft ein Studierendenteam trotz angemessener Zeitvorgabe die zu bearbeitende Aufgabe nicht, muss es entweder mit den bis dahin erarbeiteten Ergebnissen weiterarbeiten oder weitere zeitliche Ressourcen für die Nacharbeit schaffen (z. B. durch Nutzung von gewonnener Zeit aus anderen Timboxen innerhalb der Lehrveranstaltung oder durch Vereinbarung eines zusätzlichen Termins außerhalb der Lehrveranstaltung). Bei der Planung von Timeboxen sollten deshalb Pausen und, je nach zu erledigender Aufgabe, Zeitpuffer für Unvorhergesehenes mit eingeplant werden, um sicherzustellen, dass die Studierenden die Timebox einhalten können.