Dot Voting

Abb. 1: Abstimmung mit Dot Voting (Grafik von Imke Peters erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT) lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Beschreibung

Das Dot Voting ermöglicht Gruppen nach der Erarbeitung von Inhalten über die geeignetesten Ideen, Optionen, Maßnahmen oder Tagesordnungspunkte abzustimmen, um eine Auswahl für die weitere Bearbeitung zu schaffen. Jede*r Teilnehmende erhält die gleiche Anzahl an Stimmen, die er oder sie nach eigenem Ermessen auf die Vorschläge verteilt. Anschließend wird ausgewertet, wie viele Stimmen die einzelnen Vorschläge erhalten haben. Zusätzlich kann eine Rangfolge erstellt werden.

Nutzen und Mehrwert für den Lehr-/Lernprozess

  • Priorisierung von gemeinsam erarbeiteten Vorschlägen
  • Gleichberechtigte Entscheidung aller Teammitglieder über das weitere Vorgehen

Vorbereitung

Wenn das Team zwischen mehreren Optionen eine Entscheidung treffen möchte, kann es dafür die Methode Dot Voting nutzen. Grundlage für die Entscheidung bildet eine z. B. durch ein Brainstorming vorab erstellte Auswahl von Möglichkeiten. Vor der Abstimmung bespricht das Team, wofür die Ergebnisse der Abstimmung verwendet werden sollen.

Das Team oder die moderierende Person legt fest, wie viele Stimmen jedes Teammitglied erhalten soll. Als Faustregel gilt, dass ein Viertel der verfügbaren Optionen als Abstimmungspunkte vergeben werden. Wenn also acht Optionen zur Verfügung stünden, würde jede*r Teilnehmenden zwei Stimmen bekommen. Über das digitale Whiteboard können die Kreise (Punkte) für die Dot Votes als Baustein eingefügt (Conceptboard) oder selbst erstellt werden. Auf dem Collaboard ist keine Vorlage vorhanden, sodass das Team oder die moderierende Person die vereinbarte Anzahl an digitalen Punkten (Kreisen) für jedes Teammitglied selbst erstellen und sie für jedes Teammitglied in eine (gleiche oder unterschiedliche) Farbe einfärben muss. Wenn das Team sich für eine Zuteilung unterschiedlicher Farben je Teilnehmer*in entschieden hat, sollte auch eine Zuordnung von Farben und Teilnehmenden*r erfolgen. Das Team kann vorab festlegen, mehrere Stimmen einer Option zuzuordnen.

Für die Abstimmung sollte das Team eine Dauer von zwei Minuten veranschlagen.

Durchführung um digitalen Lehr-/Lernsetting

Die Teilnehmenden verteilen ihre Stimmen auf die verfügbaren Optionen.

Wenn die Abstimmung beendet ist, betrachtet das Team die Ergebnisse der Abstimmung. Das Team kann nun darüber sprechen, welche Bedeutung das Abstimmungsergebnis hat und die sich daraus ergebenden Maßnahmen formulieren. Die Abstimmung sowie Entscheidungsfindung sollte innerhalb von 10 Minuten erfolgen.

Weitere Informationen/ergänzende Hinweise

Die Methode wird auch „Punkteabfrage“ genannt.

Das Dot Voting kann auch zum Aussortieren nichterwünschter Optionen genutzt werden, indem für die unbeliebtesten Optionen statt für die beliebtesten Optionen abgestimmt wird. Die Optionen mit den meisten Stimmen werden dann im weiteren Prozess nicht weiterverfolgt. Das Team sollte darauf achten, dass während der Abstimmung kein Austausch zwischen den Teilnehmenden erfolgt, damit diese sich nicht gegenseitig beeinflussen können.

Für welches Rahmenwerk/welche Phase eignet sich die Methode?

Digitale Tools, die diese Methode unterstützen:

  • Videokonferenz, z. B. Big Blue Button
  • Digitales Whiteboard, z. B. Collaboard

Hinweise zur Umsetzung in Präsenz:

In Präsenz kann die Abstimmung mit Klebepunkten oder mit dem Aufzeichnen von Punkten mit einem Stift erfolgen.

Tipps und Tricks:

Wenn eine Präsentation vorgeführt wird, auf der verschiedene Vorschläge für eine Abstimmung angeboten werden, kann auch mit den Whiteboard-Tools in der Videokonferenzsoftware (z. B. Big Blue Button) abgestimmt werden. Dafür muss der Mehrbenutzermodus über die Schaltfläche  eingeschaltet werden. Die Teilnehmenden können mit dem Stiftwerkzeug Punkte auf die gewünschten Optionen malen.

Unterstützende/ergänzende/darauf aufbauende Methoden:

Alternative Methoden:

  • Alternativ zum Dot Voting kann mithilfe von Punkten auf dem Collaboard die Funktion „Abstimmungssitzung“ genutzt werden.
  • 2×2 Matrix

Literatur

Lewrick, M.; Link, P.; Leifer, L. (Hrsg.) (2020). Das Design Thinking Toolbook, Die besten Werkzeuge und Methoden. München: Vahlen.