Check-In/Check-Out

Abb. 1: Check In und Check Out Fragen (Grafik von Patricia Hein erstellt für das Projekt „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen“ (AGGIT) lizenziert unter CC BY-NC-ND (4.0))

Check-In bzw. die Check-Out Fragen sind Fragestellungen, die an die Studierenden gerichtet zum Einstieg und/oder Abschluss einer Lehrveranstaltung oder Teamarbeitsphase gestellt werden können. Sie bilden so einen Rahmen für die Lehrveranstaltung oder Arbeitsphase. Somit wird klarer, wann diese beginnt (Check-In) und wann sie beendet ist (Check-Out).

Durch die Beantwortung der Fragestellung werden die Studierenden aktiviert. Die Fragestellungen schaffen persönliche Anknüpfungspunkte der Studierenden untereinander und stärken das Gruppenzugehörigkeitsgefühl. Die Fragestellungen können so gestellt werden, dass sie neben dem informellen Austausch auch einen thematischen Einstieg in die Lehrveranstaltung bieten, die Gemütslage der Studierenden erfassen und/oder die Studierenden reflektieren lassen.

Nutzen und Mehrwert für den Lehr-/Lernprozess

  • Gegenseitiges Kennenlernen
  • Aktivierung aller Studierender zu Beginn einer Lehrveranstaltung
  • Als Einstieg in ein Thema verwendbar
  • Rahmung und Orientierungspunkt in der Lehrveranstaltung
  • Schafft als Ritual zunehmend Vertrauen in der Gruppe
  • Schnelle Erfassung der Stimmung der Gruppe
  • Als Einstieg in eine Retrospektive

Vorbereitung

Zur Vorbereitung wird jeweils eine Check-In Frage zum Einstieg und eine Check-Out Frage zum Beenden der Lehrveranstaltung oder (Team-)Arbeitsphase ausgewählt, die passend für die Studierendengruppe, die Lehrveranstaltung und für das angestrebte Ziel erscheint. Zu berücksichtigen sind dabei der Vertrautheitsgrad der Studierenden untereinander und zur Lehrperson. Dieser Vertrautheitsgrad ist zu Beginn eines Semesters ein anderer als zu einem Zeitpunkt, in dem das Semester weiter fortgeschritten ist.

Zur Klärung der Auswahl der Fragestellung und des Ziels, was durch diese Methode erreicht werden soll, kann die Beantwortung der folgenden Fragen unterstützen:

  • Möchte ich als Lehrperson die Studierenden aktivieren, sich zu beteiligen?
  • Möchte ich in das Thema einsteigen?
  • Möchte ich Erfahrungsberichte sammeln?
  • Möchte ich den informellen Austausch fördern?
  • Möchte ich anhand der Aussagen Gruppen zusammenstellen etc.?

Durchführung um digitalen Lehr-/Lernsetting

Nachdem eine Fragestellung entsprechend des Ziels ausgewählt wurde (bspw. über einen Check-in Generator, siehe weitere Informationen), wird diese für alle Studierenden visualisiert. Die Beantwortung der Fragestellung kann anhand einer festgelegten Reihenfolge erfolgen (bspw. A–Z der Namen) oder die Studierenden nehmen sich gegenseitig dran und befragen sich gegenseitig zur dargestellten Fragestellung. Der Vorteil der zweiten Durchführungsvariante liegt darin, dass die Studierenden sehr aufmerksam zuhören müssen, wer schon an der Reihe war oder wer als Nächstes aufgerufen wird und nicht nur abwarten, bis sie an der Reihe sind. Bei größeren Gruppen, empfiehlt sich die Auswahl von Skalenfragen oder bipolaren Fragestellungen (bspw. Verbringen Sie Ihren Urlaub lieber in den Bergen oder am Meer?). So können Studierende durch Handzeichen, Auswahl der Option in einer Online-Umfrage oder das Setzen einer Markierung auf einer Skala (bspw. im Mehrbenutzermodus des Videokonferenzsystems Big Blue Button) zeitgleich eine Rückmeldung geben. Dadurch erhalten alle Beteiligten einen schnellen Überblick der Antworttendenzen der Gruppe.

Wichtig ist, dass die Antworten der Studierenden unkommentiert bleiben sollten. Lehrende können sich wertschätzend bei den Studierenden dafür bedanken, dass sie ihre Gedanken geteilt haben. So erfahren Studierende, dass sie willkommen sind.

Weitere Informationen/ergänzende Hinweise

Für die Auswahl der Fragestellungen gibt es hilfreiche Tools, wie den Check-In und Check-Out Generator (https://www.checkin-generator.de/). Über die Filterfunktion können Sie Fragen auswählen, die zum Kennenlernen und besser in Kontakt kommen geeignet sind, die einen praktischen Fokus auf das Meeting legen, die die Stimmung aufhellen oder zur Selbstreflexion beitragen:

Beispiele:

EinsatzmöglichkeitCheck-InCheck-Out
Unverbindlicher EinstiegWelches Obst magst du besonders gern? Warum?Beschreibe in einem Wort, wie es dir gerade geht.
Fokussierung auf die EinheitWas erhoffst du dir vom heutigen Workshop/Meeting/Seminar?Was ist jetzt für dich anders als vor [1,5 o. ä.] Stunden?
Persönlicher AustauschWas schätzen andere an dir?
Teile eine Sache!
Wofür möchtest du dich heute bei deinem Team bedanken?

Es ist auch möglich, die Studierenden eine Fragestellung auswählen zu lassen, die sie interessiert, oder die sie ihren Komilliton*innen gerne stellen würden.

Die Fragestellungen eignen sich zudem auch als Einstieg in eine Retrospektive.