Aktivierungs- und Einstiegsmethoden

Aktivierungs- oder Einstiegsmethoden können dafür eingesetzt werden, Studierende zu Beginn einer Lehrveranstaltung oder einer Arbeitseinheit zu aktivieren und zu motivieren, sie besser in die Lehrveranstaltung einzubinden oder sie für ein Thema zu sensibilisieren.

Die aktive Teilnahme der Studierenden ist für den Lern- und Studienerfolg von zentraler Bedeutung. Wichtige Maßnahmen, die diese Zielsetzung fördern können, sind z. B. Lehrpersonen die Studierenden motivieren, sich an Diskussionen oder durch Nachfragen zu beteiligen, indem sie die soziale Interaktion zwischen Studierenden durch Gruppenarbeiten fördern oder eine positive Lern- und Arbeitsatmosphäre schaffen (vgl.  [1]).

Agile Lehre stellt die aktive Mitarbeit und das Handeln der Studierenden in den Vordergrund. Die Studierenden sollen selbstorganisiert und in Teams kollaborativ zusammenarbeiten und gemeinsam lernen. Daher ist es für agile Lehr-/Lernsettings besonders wichtig, die Studierenden zu einem möglichst frühen Zeitpunkt innerhalb einer Lehrveranstaltung oder Arbeitseinheit zur Mitarbeit anzuregen. Wenn sich die Studierenden frühzeitig in der Rolle der aktiv Teilnehmenden erleben, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im Verlauf der gesamten Lehrveranstaltung bzw. des gesamten Semesters mehr einbringen werden.

Hierbei können Aktivierungs- oder Einstiegsmethoden sehr gewinnbringend eingesetzt werden um einen Einstieg in eine Lehrveranstaltung oder in eine Arbeitsphase zu gestalten. Auch können sie als Wiedereinstieg nach einer Pause oder nach einer Lehreinheit, in der die Studierenden eher die Rolle der Zuhörenden eingenommen haben, eingesetzt werden.

Je nach Methode können dabei unterschiedliche Ziele fokussiert werden. Eine gezielte Methodenauswahl ermöglicht es beispielsweise…

  • …Studierende dabei zu unterstützen, in der Lehrveranstaltung oder einer Arbeitseinheit anzukommen und sich voll und ganz auf die Inhalte bzw. die bevorstehenden Aufgaben zu konzentrieren.
  • …eine wertschätzende offene und aktivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
  • … auf Inhalte oder Arbeitsweisen einzustimmen.
  • … an vorherige Arbeitsphasen oder Lerneinheiten anzuknüpfen und dort erworbenes Wissen wieder ins Gedächtnis zu rufen.
  • …die Konzentration der Studierenden zu erhöhen, wenn diese im Laufe der Veranstaltung nachlässt.

Auf den folgenden Seiten finden Sie verschiedene Methoden die Sie als Aktivierung oder Einstieg in einer Lehrveranstaltung nutzen können:

Warm-ups sind unterschiedliche Aktivitäten, welche vor allem dazu dienen sollen, die Studierenden zu aktivieren und eine wertschätzende offene und motivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Sie können je nach Methode mit dem Inhalt oder der Arbeitsweise der Lehrveranstaltung gekoppelt sein oder eher spielerisch auflockernd wirken.

Check-In und Check-Out Fragen sind aktivierende Fragen, die von allen Studierenden in kurzer Zeit beantwortet werden. Sie eignen sich einmalig als Einstieg oder Ausstieg einer Lehrveranstaltung oder Arbeitseinheit, wie beispielsweise einer Retrospektive.


Literatur

[1] Schneider, M., & Preckel, F. (2017). Variables associated with achievement in higher education. A systematic review of meta-analyses. Psychological Bulletin, 143(6), 565–600.

Weiterführende Seiten zum Thema

Mulholland, K. (2019). Notes on Teaching and Learning. Abrufbar unter: https://sites.nd.edu/kaneb/2019/09/09/engaging-students-using-the-first-5-minutes-of-class/ [20.10.23]

N. N. (2012). Aktivieren und Motivieren. Abrufbar unter: https://lehreladen.rub.de/lehrformate-methoden/aktivieren-und-motivieren/ [20.10.23]

N. N. (N. N.). Methoden für die Online-Lehre. Abrufbar unter: https://www.uni-konstanz.de/asd/infopool/toolbox-lehre/aktivierung-und-studentische-interaktion-in-der-online-lehre/  [20.10.23]